Sport | AVS-Freeridedays

Lawinenpräventionsprojekt der AVS-Jugend

„Freeriden birgt Risiken, du trägst Verantwortung, lass dich ausbilden!“ Unter diesem Motto leistet die Alpenvereinsjugend Südtirol mit ihrem Freeride-Projekt für 13- bis 25-jährige Südtiroler Jugendliche seit Jahren wichtige und bewährte Präventionsarbeit.
Hinweis: Dies ist ein Partner-Artikel und spiegelt nicht notwendigerweise die Meinung der SALTO-Redaktion wider.
Freeride
Foto: Toni Obojes
  • Die Bezeichnung Open Freeridedays spielt auf das primäre Ziel des Freerideprojektes an: ein preislich faires Angebot für Jugendliche zu schaffen, um dadurch möglichst viele junge Freeskier:innen und Snowboarder:innen zu erreichen, zu begleiten und auf Gefahren und auf richtiges Verhalten aufmerksam zu machen. Die von Bergführerinnen und -führern begleiteten Freeridedays sind die einzigen ihrer Art in Südtirol und ermöglichen jährlich über 100 Jugendlichen eine Basis-Ausbildung. 

  • Anfänge im Projekt risk’n’fun des ÖAV

    Das AVS Freeride-Projekt blickt auf eine über 20-jährige Geschichte zurück, die geprägt ist von laufenden Modifizierungen und Anpassungen auf die sich ändernden Bedürfnisse der Zielgruppe. 2001 trat die AVS-Jugend als Projektpartner der damals neu konzipierten Initiative risk’n’fun der Alpenvereinsjugend Österreich bei, um auch Südtiroler Freeridern die Chance einer hochwertigen Ausbildung zu bieten. Die Beteiligung am Projekt risk’n’fun war neben den Austragungsorten der Kurse in den populären Freeridehängen nördlich des Brenners besonders auch deshalb interessant, da das Angebot auf dem Prinzip der Peer-Education aufgebaut wurde und den Jugendlichen eine selbst-partizipative Auseinandersetzung mit der Thematik ermöglichte. 

  • Umgang mit Lawinennotfallausrüstung lernen Foto: Elias Gamper
  • AVS-Jugend geht eigene Wege

    2010 wurde in Absprache mit dem Amt für Jugendarbeit beschlossen, ein auf die Südtiroler Bedürfnisse maßgeschneidertes Projekt auszuarbeiten. Mit Renato Botte, der zunächst als Südtiroler Projektkoordinator im risk’n’fun-Projekt mitwirkte, hatte die AVS-Jugend einen Experten in den eigenen Reihen, der aus der risk’n’fun-Initiative sehr viel Wissen und jede Menge Erfahrungen in das nun eigene Freeride-Projekt mitbrachte und weitergeben konnte. Im Winter 2011 wurden schließlich in den Skigebieten Speikboden, Reinswald und Sulden die ersten AVS Open Freeridedays mit insgesamt 49 Teilnehmern ausgetragen. Diese geografische Aufteilung der Kursstandorte sollte den Jugendlichen eine Teilnahme logistisch erleichtern. Mit besagtem Ziel, möglichst viele Jugendliche für die Freeridedays zu motivieren, sollte auch der Kurspreis so gering als möglich gehalten werden. Dies ist durch die Unterstützung des Landesamtes für Jugendarbeit und einiger Sponsoren möglich. Zusätzlich darf die AVS-Jugend seit Jahren auf die Unterstützung einiger Skigebiete zählen, die mit Weitsicht die Wichtigkeit dieser Präventionsarbeit für ihre Jugendlichen vor Ort erkannt haben. Sie unterstützen die Freeridedays durch ermäßigte und teils kostenlose Tagesskipässe oder durch die Mitbewerbung der Initiative. 

    Parallel zu den Kursen selbst wird im Rahmen des Projektes in den Wintermonaten durch die Verteilung und das Anbringen aussagekräftiger Plakate und Flyer in den Südtiroler Kletterhallen, Jugendzentren, Bildungseinrichtungen und anderen von Jugendlichen stark frequentierten Orten für die Thematik sensibilisiert.

  • Begleitung statt Verbote

    Die Umsetzung der Projektziele setzt ganz klar auf Begleitung, Aufklärung, Sensibilisierung und praktische Auseinandersetzung anstelle von Verboten. Jugendlichen die Gefahren beim Abfahren im freien Gelände vor Augen zu führen und bewusst zu machen, funktioniert letztlich am effizientesten, wenn man sie dorthin begleitet, wo sie sich bewegen. Bei den Kurstagen behandeln die Bergführer:innen mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern daher sowohl auf, als auch abseits der Pisten alle relevanten Aspekte sicheren Freeridens: die Interpretation des Lawinenreports, die Erkennung und Einschätzung von Gefahren, Strategien richtiger Entscheidungsfindung, gruppendynamische Prozesse, das Thema Verantwortung und allen voran die Einübung des effizienten Einsatzes der Lawinennotfallausrüstung vom LVS-Check bis hin zum Ablauf der Bergung Verschütteter. 

  • Foto: Toni Obojes
  • Flexibilität und Anpassung an Zielgruppenbedürfnisse

    Aktuell werden die Freeridekurse als eintägige Kurse (und einem zweitägigen) angeboten. In dieser kurzen Zeit lässt sich ein grundlegendes Know-how vermitteln; die Erfahrung zeigt, dass dies ausreichen kann, um Jugendliche zu sensibilisieren und ihr Verhalten und ihre Risikobereitschaft aus einem neuen Blickwinkel zu betrachten. Gerade die eintägigen - und dadurch günstigen - Kurse werden von den Jugendlichen genutzt, um ihr Know-how regelmäßig aufzufrischen. 

    Ralf Pechlaner, Mitarbeiter AVS-Referat Jugend und Familie

  • Termine der AVS Open Freeridedays 2024

    Die AVS Open Freeridedays werden von geschulten Bergführer:innen begleitet. In Kleingruppen (max. 8 Teilnehmende) wird bei gemeinsamen Abfahrten auf und abseits der Piste grundlegendes Wissen vermittelt.

    Kurstage für 13- bis 17-jährige Freerider:innen

    3.1.2024 im Skigebiet Klausberg

    6.1.2024 im Skigebiet Schnals

    20.1.2024 im Skigebiet Ladurns

    Kurstage für 18- bis 25-jährige Freerider:innen

    7.1.2024 im Skigebiet Schnals

    21.1.2024 im Skigebiet Klausberg

    Freeride-Wochenende für 16- bis 25-jährige Freerider:innen

    13.-14.1.2024 im Skigebiet Klausberg

     

    Infos:
    Teilnahmegebühr Freeridedays: 25 € für AVS-Mitglieder, 35 € für Nicht-AVS-Mitglieder (Tageskarte und Mittagessen nicht inbegriffen)
    Teilnahmegebühr Freeridewochenende (nur für AVS-Mitglieder): 120 € inkl. Übernachtung und Frühstück
    Leistungen der AVS-Jugend: Bergführer:in + evtl. Verleih der Lawinennotfallausrüstung
    Kontakt: [email protected] oder Tel. 0471 053990 (Ralf)