Wirtschaft | Wald
„Förderungen müssen schneller fließen“
Foto: Damian Apanasowicz / Pexels
Die Situation in Südtirols Wäldern spitzt sich immer weiter zu. Nach dem Sturmtief Vaia im Jahr 2018 und den Schneedruckereignissen in den Folgejahren hat das massive Auftreten des Borkenkäfers für massive Schäden an den Waldbeständen gesorgt. Verzögerungen bei der Auszahlung der Bringungsprämien für die Holzentnahme sorgt bei den Waldbesitzern für zusätzlichen Ärger. Der SVP-Landtagsabgeordnete und Vorsitzende des Bauernbund-Arbeitskreises Wald, Holz und Almen, Franz Locher, äußert in seiner Aussendung sein Bedauern über die verspäteten Auszahlungen der Förderungen, welche die betroffenen Waldbesitzer in Bedrängnis gebracht, vor allem aber verärgert haben. Wie aus seiner Anfrage an den zuständigen Landesrat Arnold Schuler hervorgeht, sind im Zeitraum 2017 bis 2022 insgesamt 6.363 Gesuche im Gesamtwert von 18.849.000 Euro eingegangen. Angenommen wurden 4.835 Gesuche mit einer Beitragssumme von 14.136.000 Euro, wovon 6.046.000 Euro mittlerweile ausbezahlt wurden. 8.089.000 Euro warten noch auf die Auszahlung. 15 Gesuche wurden aufgrund von zumeist fehlender Unterlagen abgewiesen. Derzeit noch in der Warteschleife hängen 1.513 Gesuche mit einer Fördersumme von 4.695.000. Laut Auskunft von Landesrat Schuler liegt der Grund dafür im enormen bürokratischen Aufwand. Bisher wurde die Bringungsprämie nämlich über den „Entwicklungsprogramm für den ländlichen Raum“ (ELR) finanziert. Die sprunghaft gestiegene Zahl an Gesuchen führte dazu, dass die Kontrolle der Unterlagen die Prozedur in die Länge gezogen hat. Zudem haben die Mittel nicht mehr ausgereicht und die noch ausständigen Gesuche mussten zurückgestellt werden. Um die Auszahlungen zu beschleunigen, wird mehr Personal eingesetzt und mit der Finanzierung der Bringungsprämie aus dem Landeshaushalt wird auch der bürokratische Aufwand gesenkt. Jene Gesuche, die sich noch in der Warteschleife befinden, sollen demnächst ausbezahlt werden. „Drei Jahre Wartezeit auf eine Förderung sind aber entschieden zu lang, wenn man bedenkt, dass den Waldbesitzern eine schnelle Entnahme nahegelegt wurde“, so Locher, der den Unmut der Waldbesitzer nachvollziehen kann. Zudem werden in den nächsten Jahren weitere große Schadholzmengen anfallen und „wenn die Förderungen nicht zeitnahe fließen, wird der finanzielle Anreiz gleich Null sein und die dringend nötige Entnahme von Schadholz nicht mehr erfolgen.“
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