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Durch den Canyon am Passerschluchtenweg

Ausflug auf dem spektakulären Wanderweg welcher die Dörfer St. Leonhard und Moos in Passeier unter Einbeziehung einiger bereits bestehender Wanderwege verbindet.

Im hinteren Passeiertal wurden beim Bau der anlage des „Enerpass“ Kraftwerkes im Zuge von Umweltmaßnahmen eine Reihe von Projekten umgesetzt, so zum Beispiel der Bau einer Fischtreppe, Fischlaichplätze angelegt, in einem alten ausgedienten Kleinkraftwerk ein Schauraum eingerichtet, Bäume gepflanzt, eine bestehende Mittelspannungsleitung in die Erde verlegt und als „Zuckerle“ für Einheimische und Touristen ein schöner Wanderweg durch die sonst unzugängliche Schlucht gelegt. Dieser spektakuläre Wanderweg verbindet die Dörfer St. Leonhard und Moos in Passeier, unter Einbeziehung einiger bereits bestehender Wanderwege und eines neuen kurzen Verbindungsstückes ergibt sich ein durchaus anspruchsvoller Rundweg, eine ordentliche Tageswanderung. Am Weg finden wir Einkehrmöglichkeiten, das Naturphänomen der Gletschermühlen, das sind runde Löcher, die in der Eiszeit vom Schmelzwasser in den Fels gefräst wurden. Sitzgelegenheiten und Infostelen begleiten den Weg, eine führt einen sinnigen Spruch an, der zum Geist des Weges passt: „Ruhe lässt sich auch in der Bewegung finden“ (Helga Schäferling, deutsche Sozialpädagogin und Dichterin).

Zum Wegverlauf

Der Starpunkt ist in St. Leonhard, beim Sportplatz. Blau-weiße Wegweiser mit dem Symbol eines Wanderers und der Zusatzbezeichnung „Fußweg – Sentiero, Passerschlucht – Canyon del Passirio“ zeigen den Weg, der am Anfang recht unspektakulär einem Asphaltweg zum Schwimmbad und weiter talaufwärts folgt. Zur Linken rauscht die Passer im noch breiten Flussbett, nach deren Überquerung hinter einem Rückhaltebecken beginnt auf der gegenüberliegenden Talseite der eigentliche Wanderweg. Er geht abwechslungsreich anfänglich durch Wald, dann an Wiesen vorbei, Felswände säumen den Steig, der streckenweise auf stählernen, mit Metallrosten und Geländern versehenen und im Fels verankerten Stegen verläuft. Eine verlockende Abzweigung zu einem Hofschank ignorieren wir, dort wollen wir auf dem Rückweg einkehren. In einem alten, renovierten E-Werk wird die Stromerzeugung und –versorgung der umliegenden Weiler erklärt. Wir queren den Saldern Bach, überwinden eine Steilstufe mit Serpentinen, lassen uns auf der gegenüberliegenden Talseite vom Stuller Wasserfall, einem der höchsten Europas, und der in den felsigen Hang gebaut Autostraße nach Moos beeindrucken. Das klare und grün schimmernde Wasser hat Buchten und Tümpel in den Fels gefräst, umspült rund geschliffene Felsen, zusammen mit dem Ufergehölz, Farnen und Moosen am feuchten Gestein zeigt sich uns eine wunderbare Flusslandschaft. Mit einer Brücke, von der wir den tosenden Fluss und die ausgewaschenen Felsen beobachten, wechseln wir wieder Uferseite, bald sind wir an einem Rückhaltebecken angelangt und erblicken das Dörfchen Moos (1h 50 m ab Start). Wir queren wieder den Fluss und entschließen uns, den Schluchtenweg zu verlassen und dem Weg nach Platt zu den Gletschermühlen den zu und folgen. Der Steig geht teilweise kräftig auf und ab, führt durch dunkle Waldstücke, auf Wiesenlichtungen, an einem stimmungsvollen Bildstock, der hl Filomena gewidmet, unterhalb des Weilers Platt vorbei bis zur den Gletschermühlen. Nach einem kurzen Wegstück über die Autostraße erreichen wir die Häusergruppe mit dem Gasthaus von Breiteben, wo wir uns eine ausgiebige Rast gönnen. Anschließend geht der Steig steil durch den Wald wieder auf die Schlucht zu. Noch eine Einkehr im Hofschank Hinterbrugg und nach einer kurzen Auslaufstrecke auf dem Hinweg sind wir wieder am Parkplatz angelangt.

Info:

Anfahrt: Passeier, St. Leonhard Sprotplatz.
Länge 13,5 km, Gehzeit 4 h 20 m, Höhendifferenz 500 m

Einkehrmöglichkeit:

Gasthof Breiteben, Tel. 0473 656249, im Sommer kein Ruhetag

Hofschank Hinterbrugg, Tel. 346 679 728 8, Freitag Ruhetag

Tourismusverein Passeiertal Tel. 0473 656 188, www.passeiertal.it

 

Autor: Oswald Stimpfl

www.folioverlag.it
www.stimpfl.info