Politik | Gemeindewahlen

SVP erobert Natz-Schabs zurück

Andreas Unterkircher ist Vergangenheit. SVP-Kandidat Alexander Überbacher macht das Rennen um das Bürgermeisteramt in Natz-Schabs.

Update:

Mittlerweile sind auch die offiziellen, wenn auch vorläufigen, Zahlen aus dem Wahlamt eingetrudelt. Demnach geht die SVP Natz-Raas-Viums als stimmenstärkste Liste aus den Neuwahlen vom 15. November hervor. Sie kommt auf 680 Stimmen – etwas mehr als 37 Prozent. Gefolgt von der Bürgerliste Natz-Schabs, die knapp 26 Prozent (469 Stimmen) erhält. Drittstärkste Kraft wird die Dörferliste mit 16 Prozent (298 Stimmen), gefolgt von der SVP Schabs mit 11 (203 Stimmen) und der SVP Aicha mit 9 Prozent (167 Stimmen). Somit dürften neun der 15 Gemeinderatssitze an die SVP gehen, während auf die Bürgerliste vier entfallen und die Dörferliste auf zwei kommt. Die offiziellen Daten werden im Laufe des Montag Nachmittags feststehen.

Noch bevor die Region die Ergebnisse veröffentlicht, wird in der Brennerstraße bereits jubiliert.  „Wir gratulieren dem neuen Bürgermeister von ‪Natz-Schabs Alexander Überbacher!“, twitterte die Landes-SVP. Auf Facebook lieferte die Partei netterweise gleich die Stimmen nach: „ Mit vorläufig 1034 zu 764 Stimmen gewinnt er die Wahl klar“, so die SVP Natz-Schabs.

Damit ist Andres Unterkirchers kurzes Bürgermeister-Abenteuer definitiv beendet. Der neuerliche Bürgermeister-Kandidat der Bürgerliste Natz-Schabs hatte im Mai den damaligen SVP-Kandidaten Peter Gasser um nur fünf Stimmen geschlagen, hatte aber keine Mehrheit im Gemeinderat. Nachdem die Koalitionsverhandlungen mit der SVP scheiterten, war Natz-Schabs die erste Gemeinde, in der bereits Anfang Juni Neuwahlen ausgerufen werden mussten.

„Die Bürgerinnen und Bürger unserer Gemeinde haben ein Recht darauf, dass fünf Jahre lang in Einigkeit und Ausgleich gearbeitet wird. Die Voraussetzungen dafür sehen wir nicht gegeben“, hatte Alexander Überbacher den Schritt damals gerechtfertigt. Nun ist er selbst Bürgermeister. Der Bauingenieur war vor siebeneinhalb Jahren in die Gemeindepolitik eingestiegen – als die damalige Bürgermeisterin Marianne Überbacher zurückgetreten war, um ihrem Mann Andreas Unterkircher seinen Job als Gemeindesekretär zu retten. In der letzten Amtsperiode war Überbacher zuerst Referent und dann Vize-Bürgermeister. Wird er nach Natz-Schabs nach alle den Streitereien der Vergangenheit befrieden können? „Hoffentlich“, sagt der frischgebackene Bürgermeister am Telefon. „Ich werde in jedem Fall mein Möglichstes dafür tun.“

Auffällig war die rege Wahlbeteiligung. Insgesamt machten in der Eisacktaler Gemeinde am Sonntag 81,08 Prozent der Wahlberechtigten von ihrem Wahlrecht Gebrauch. Interessantes Detail: Es waren 958 Wählerinnen und 958 Wähler.