Politik | Mobilität

Das Märchen vom Sattelbergtunnel

Ab 2025 wird die Luegbrücke nur mehr einspurig befahrbar sein. Als Lösung für das vorprogrammierte Verkehrschaos wird immer wieder das Märchen vom Sattelbergtunnel bemüht.
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Foto: ASFINAG
  • Geht es um den Transitverkehr auf der Brennerautobahn, wird die Süd-Tiroler Freiheit nicht müde, das Märchen vom Sattelbergtunnel aufzugreifen. Vor Kurzem hat die patriotische Partei vor dem Hintergrund der Klage des italienischen Verkehrsministers Matteo Salvini dazu eine Pressekonferenz abgehalten sowie eine Landtagsanfrage eingereicht. Letztere bezieht sich explizit auf eine grenzüberschreitende Tunnellösung unter dem Sattelberg hindurch. Während sich der Bürgermeister der Gemeinde Gries am Brenner, Karl Mühlsteiger, der sich mit seinen Eingaben vehement gegen die Sanierung der Luegbrücke zur Wehr setzt, auf eine Tunnellösung auf Grieser Gemeindegebiet beschränkt, geht die Süd-Tiroler Freiheit noch einen Schritt weiter und fordert gebetsmühlenartig den Bau eines sechs Kilometer langen Tunnels zwischen Gries am Brenner (Tirol) und der auf Südtiroler Boden gelegenen Örtlichkeit Brennerbad. 

  • Mobilitätslandesrat Daniel Alfreider: „Das Projekt Sattelbergtunnel steht nicht zur Diskussion.“ Foto: LPA/ Oskar Verant

    In seinem Antwortschreiben auf die diesbezügliche Landtagsanfrage von Bernhard Zimmerhofer (Süd-Tiroler Freiheit) spricht Mobilitätslandesrat Daniel Alfreider nun Klartext: „Das Projekt Sattelbergtunnel steht nicht zur Diskussion. Es gibt keine finanziellen Berührungspunkte zwischen dem österreichischen Neubauprojekt der Luegbrücke und der Brennerautobahn AG.“ Wie Landesrat Alfreider weiter ausführt, haben sich der österreichische Autobahnbetreiber ASFINAG und das Land Tirol darauf geeinigt, dass im Rahmen eines Gutachtens geklärt werden soll, ob eine Brücken- oder eine Tunnellösung angestrebt wird. Die Sachverständigen seien 2020 zum Schluss gekommen, dass eine Tunnellösung schon allein aufgrund der Bauzeit von rund 15 Jahren nicht in Frage komme. „Die ASFINAG und die Tiroler Landesregierung haben sich daraufhin auf die Brückenlösung geeinigt. Beide Parteien betrachten das Ergebnis des Gutachtens als bindend. Die Frage nach einer Tunnellösung stellt sich deshalb nicht mehr“, so Alfreider. Ob die Süd-Tiroler Freiheit trotzdem weiter an diesem „Wolkenkuckucksheim-Projekt“ festhalten will?

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Hartmuth Staffler Sa., 16.03.2024 - 16:31

Da auf der Südtiroler Autobahn Dauerstau herrscht, ist es eigentlich gar nicht notwendig, dass man sich auf Nordtiroler Seite mit der Sanierung der Lueg-Brücke oder dem Sattelberg-Tunnel beeilt. Was nützt es, wenn die Lkw auf Nordtiroler Seite zügig durchfahren können, wenn sie dann in Südtirol im Stau stehen?

Sa., 16.03.2024 - 16:31 Permalink