SALTO | Dernière

Schlafes Bruder

„Das ist die Geschichte des Musikers Johannes Elias Alder, der zweiundzwanzigjährig sein Leben zu Tode brachte, nachdem er beschlossen hatte, nicht mehr zu schlafen.“
Das Rotierende Theater setzt das dystopische Bergdorf aus Robert Schneiders Roman (erschienen 1992) ins Szenische. Am Rande der Gesellschaft des 19. Jahrhunderts, geprägt von inzüchtiger Isolation und religiöser Doppelmoral, trotzt der sture Grind der Eschberger der „aufgeklärten“ Vernunft. Gewalt und Missbrauch vollziehen sich unter einem katholisch-mystischem Deckmantel, die Strukturen des Mikrokosmos werden allein durch das immer wiederkehrende Feuer erschüttert.
Und inmitten der Alder und Lamparter Sippschaften steht der Sonderling Elias, der in der treibenden Kraft der Musik aufgeht, sich langsam in ihr aufzulösen beginnt...
Wie festgefahren bleibt das, was immer so gewesen ist und wie beeinflussen Missgunst und Argwohn das Weitererzählen von Geschichten?
Das Rotierende Theater nutzt den Kapuzinerkeller in Klausen zu Beginn der Spielzeit 2023/24 als akustischen Raum, in dem die Figuren Schneiders (keinen) Widerhall finden.
Am Samstag, 20 Uhr findet die letzte Aufführung der Produktion im Kapuzinerkeller statt.