Kultur | Museion

„Welcoming Persones Persons“

Die neue Ausstellung in der Museion Passage spielt mit schwierigen Fragen und verwischt die Grenze zwischen Tier und Mensch. Am Freitag ist die Eröffnung.
Welcoming Persones Persons
Foto: Ivo Corrà / Museion

Am 25. März wird die Ausstellung „Welcoming Persones Persons“ in der Museion Passage eröffnet. Sie ist das Ergebnis einer Zusammenarbeit zwischen den Kuratorinnen der achten Ausgabe der Biennale Gherdëina in Gröden, Filipa Ramos und Lucia Pietroiusti, und dem Team des Museion in Bozen. Damit nimmt sie die Themen der Biennale vorweg und zeigt eine Auswahl von Werken aus der Sammlung des Museums.

„Die Ausstellung ist das Ergebnis der Zusammenarbeit vieler Menschen der Biennale Gherdëina und des Museion. Sie erzählt die Geschichte unseres Museums und setzt sie in den Zusammenhang mit der thematischen Ausrichtung der Biennale“, erklärt Frida Carazzato, die Kuratorin der Ausstellung im Museion.

 

 

„Wir haben eine Linie des Dialogs und des Austauschs zwischen dem Tal und der Stadt geschaffen, mit vielen Verzweigungen und Abzweigungen dazwischen, die uns dazu einladen, darüber nachzudenken, dass das, was uns trennt – als Individuen, als Arten, als Territorien – viel weniger ist als das, was uns verbindet“, sagt Filipa Ramos.

 

Spannungsfelder aufmachen

 

Die Ausstellung feiert die Blicke und Praktiken, die Natur und Landschaft vereinen. Die Idee hinter „Welcoming Persones Persons“ ist durch zwei komplementäre Forschungslinien gekennzeichnet: Die eine befasst sich mit Formen des Personsseins in der Natur und stellt die Frage, wie Kunst zur Anerkennung der Rechte der Erde beitragen kann; die andere nähert sich den uralten und zukünftigen Erinnerungen an die Wege von Menschen, Tieren, Pflanzen und Materie innerhalb von Migrationssystemen, der jahreszeitlichen Verdrängung und der Wanderweidewirtschaft in einem alpinen Umfeld.

„Persones Persons bewegt sich entlang dieser beiden affektiven und konzeptionellen Achsen durch faszinierende, warme und erfahrungsreiche Werke, die das Konzept der Skulptur herausfordern und weiter vorantreiben, während sie uns dazu bringen, das Gebiet aus einer anderen Perspektive zu betrachten“, führt Ramos aus.

 

 

Damit spricht die Ausstellung zwei große, aktuelle Themenfelder unserer Zeit an. Die Auseinandersetzung mit der Frage nach dem rechtlichen Schutz von Natur berührt den ausbeuterischen und auf Kurzfristigkeit bedachten Umgang mit unseren Lebensgrundlagen. Das Thema der Migration wiederum zeigt auf, dass nicht nur Menschen mobil sind und Grenzen überqueren.

 

Lokaler Raum als Bühne

 

Die aus der Sammlung des Museums ausgewählten Werke, die sich durch unterschiedliche Formensprachen, Generationen und Geografien von Künstler:innen auszeichnen, reagieren in ihrer Eigenart auf diese Themen.

Das grafische und chromatische Konzept, das für die Räume des Museion und des Cubo Garutti gewählt wurde, unterstreicht die Zusammenarbeit zwischen den beiden Institutionen und ist das Ergebnis der gemeinsamen Arbeit von Studio Hund und dem Künstler Giles Round, die beide von der Biennale eingeladen wurden. Dabei orientiert sich das Konzept in der farblichen Ausgestaltung an die Landschaft in Gröden. Die Zusammenarbeit wird in St. Ulrich mit einer Reihe von Werken aus der Sammlung des Museion im Dialog mit den Werken der Teilnehmer:innen der Biennale Gherdëina fortgesetzt.

Mit „Welcoming Persones Persons“ unterstreicht das Museum den Fokus auf den lokalen Raum, der das gesamte Programm der Museion Passage kennzeichnet, und gibt seiner Sammlung eine internationale, transversale Interpretation, angeregt durch die kuratorische Linie der Biennale Gherdëina.

„Welcoming Persones Persons“ umfasst Werke von Vincenzo Agnetti, Oyvind Fahlström, Roni Horn, Nancy Holt & Robert Smithson, Judith Hopf, Arrigo Lora-Totino, Carl Moser, Zanele Muholi, Maurizio Nannucci, Olaf Nicolai, Décio Pignatari, Paul Thuile, Karl Unterfrauner, Sophie Utikal und Adolf Vallazza. Damit werden die Arbeiten von lokalen und internationalen Küstler:innen gleichermaßen gezeigt.

Die Werke von Jimmie Durham und Judith Hopf werden an die Biennale Gherdëina ausgeliehen, während in den Räumen von Cubo Garutti das Werk von Sophie Utikal zu sehen sein wird.