„Retten, was noch zu retten ist“
Mit einem Beschlussantrag fordern die SVP-Landtagsabgeordneten Franz Locher, Josef Noggler und Manfred Vallazza dringende Maßnahmen im Kampf gegen die Borkenkäferplage. Gefordert wird die Einrichtung eines Monitorings, die Einsetzung einer Expertengruppe und ein Förderprogramm für Privat- und Gemeindewälder. Wie der Erstunterzeichner Franz Locher Salto.bz gegenüber erklärte, erwarte man sich parteiübergreifend Unterstützung für diesen Antrag, der in einer der nächsten Landtagssitzungen behandelt wird. Zwar habe die Landesregierung Maßnahmen ergriffen, um das Ausbreiten dieses Schädlings zu verhindern, jedoch könnte man wesentlich mehr tun, ist der Landtagsabgeordnete mit Verweis auf die Nachbarländer Schweiz und Deutschland überzeugt.
Wir haben innerhalb kurzer Zeit einen sehr großen Qualitätsverlust.
Auch seitens der Sägewerksbetreiber komme die Forderung, das schadhafte Holz so schnell wie möglich bzw. innerhalb eines dreiviertel Jahres zu entnehmen, da es ansonsten nicht mehr als Schnitt- oder Brennholz verwendet werden kann. „Das bedeutet, dass wir innerhalb kurzer Zeit einen sehr großen Qualitätsverlust haben“, so Locher. Bleibt dieses Holz für längere Zeit im Wald, sprich für ein oder zwei Jahre, ist es auch kaum mehr als Brennholz zu gebrauchen. Schlimmer ist allerdings die Gefahr, die von den dürren Bäumen insbesondere in Steilhängen ausgeht: Der Wald verliert seine Schutzfunktion, weil das Regenwasser nicht mehr aufgenommen werden kann. In der Folge wird es vermehrt zu Murenabgängen kommen. Zum anderen besteht eine unmittelbare Gefahr für Gebäude, Infrastrukturen und letztendlich Menschen, wenn abgestorbene Bäume, die ihre Rinde verloren haben und daher leichter ins Rutschen geraten, zu Tal donnern.
Holzmarkt bricht zusammen
„Es gehe darum zu retten, was noch zu retten ist“, betont daher der Landtagsabgeordnete und Bauernvertreter. „Wir sollten den heurigen Winter nutzen, um die vom Borkenkäfer befallenen Bäume aus dem Wald zu entfernen“, so Locher. Zumindest sollte man versuchen, den Schaden in Grenzen zu halten. Wenn sich der Schädling im nächsten Jahr weiter so ausbreitet, „dann haben wir schlechte Karten“. Man brauche sich die Wälder, in denen die braunen Flecken mit den toten Bäumen nicht mehr zu übersehen sind, nur anzuschauen. Zwar hat die Landesregierung im heurigen Frühjahr Zuschüsse für Waldbesitzer genehmigt, das Problem ist jedoch, wie Locher erklärt, dass die Bauern während der Sommermonate kaum Zeit für die Waldpflege hätten. Üblicherweise wird nämlich im Winter das Holz geschlagen und aus den Wäldern abtransportiert. Zum anderen verfüge man weder über die technischen Mittel, auf derart großen Flächen sämtliche schadhafte Bäume zu entfernen, noch über die Anzahl von Holzunternehmen, die notwendig wären, um diese Menge aufzuarbeiten.
Nachdem wir nicht wissen, wieviel Holz vom Schädling betroffen ist, brauchen wir dringend ein flächendeckendes Monitoring.
„Normalerweise werden in Südtirol 600.000 Kubikmeter Holz im Jahr gefällt, durch den Borkenkäferbefall sollten zusätzlich schätzungsweise weitere 1,4 Millionen Kubikmeter geschlägert werden“, erklärt Locher, der auf ein weiteres Problem hinweist: Rund 500.000 Kubikmeter Holz können von den Sägewerken pro Jahr zu Schnittholz verarbeitet werden, für mehr fehlten sowohl die Kapazitäten als auch die Abnehmer. Absehbar sei weiters, dass sehr viel Schadholz für die Heizwerke anfallen wird. „Nachdem wir nicht wissen, wieviel Holz vom Schädling betroffen ist, brauchen wir dringend ein flächendeckendes Monitoring“, fordert Locher. Darauf aufbauend soll eine Expertengruppe Empfehlungen ausarbeiten und einen Managementplan in Hinblick auf gezielte Aufforstungsprogramme erarbeiten. „Ich bin überzeugt, dass uns noch einige Möglichkeiten offen stehen, um den Borkenkäferbefall einzudämmen“, erklärt der Landtagsabgeordnete, der davor warnt, untätig zu bleiben: „Dann bricht nicht nur der Holzmarkt zusammen, dann ist auch die Schutzfunktion unseres Waldes in Gefahr.“
Wieviele Bauern suchen
Wieviele Bauern suchen jährlich für wieviele Hektar zur Umwidmung von Wald in Grünland, Obstwiese oder Weinberg an (sogenanntes grün -grün Verfahren)?
Schade, dass genau die SVP
Schade, dass genau die SVP-Landtagsabgeordneten Franz Locher, Josef Noggler und Manfred Vallazza die Sustainability Days nicht für sich genützt haben, um Zusammenhänge und Folgen des Klimanotstands besser verstehen zu lernen! Um glaubhaft, Klimaschutzmaßnahmen, in den Mittelpunkt ihrer politischen Handlungen und Aussagen zu stellen,- als Teil einer solidarischen Gesellschaft, welche Verantwortung für Klimaschutzanstrengungen übernehmen will! Soll heißen Bedrohungen ansprechen, im "Einfordern" verharren, geht nicht und kann sich die Gesellschaft nicht länger leisten!
- Die Massenentwicklung des Borkenkäfers mit ungleich höherer Schadholzentwicklung gehört zu den
vielschichtigen Bedrohungen und Herausforderungen, als Folge der katastrophalen Erderwärmung!
Zitat Locher: „Wir sollten
Zitat Locher: „Wir sollten den heurigen Winter nutzen, um die vom Borkenkäfer befallenen Bäume aus dem Wald zu entfernen“ ... ??? WIR vielleicht nicht aber, vielleicht hat der Locher mit WIR ja auch den Waldbauer gemeint. Also kann der Locher den Appell gerne an die richtige Adresse senden, die nicht unbedingt Silvius Magnago-Platz heißt.
Und bitte nicht schon wieder mit Argumenten wie Schutzwald, Muren, Gefahr für Gebäude und Infrastruktur und schlussendlich Menschen kommen. Es stimmt ja im Prinzip, aber hier zielt die Speerspitze erneute in eine ganz andere Richtung.
p.s. dem Vallazza würde etwas Waldarbeit als Buße auch gut tun. Er würde damit sozusagen Gefahren für Gebäude, Infrastruktur und schlussendlich Menschen abwenden und zudem dafür sorgen, dass sich der Holzpreis nicht wieder normalisiert und weiterhin doppelt bis dreifach so hoch bleibt.
Ein natürlicher, nicht
Ein natürlicher, nicht künstlich aufgeforsteter Wald ("Urwald"), sollte mit solchen vergleichsweise kleinen Katastrophen eigentlich zurechtkommen. Fressfeinde des Borkenkäfers sind die Spechte, bis die ein Gleichgewicht schaffen, dauerts halt (v.a. in einer Fichten-Monokultur). Andererseits dürfte Brennholz in nächster Zeit gesucht sein und seinen Preis haben.
Monitoring und Experten
Monitoring und Experten-Gruppe, werden außer kräftigen Kosten dafür, gegen den im abgelaufenen Sommer Massen-haft aufgetretenen Borkenkäfer recht wenig ausrichten.
Bleibt nur zu hoffen, dass nach der unheimlichen Borkenkäfer-Explosion, wie den Insekten durchaus möglich, eine Zeit folgt in der die Borkenkäfer kaum Schäden anrichten.
Dieses Problem was da im
Dieses Problem was da im Bericht wiedergegeben wird ist ja leider schon seit 2018 bekannt. Es wurde leider von den Verantwortlichen entweder nie oder zu spät auf das Problem mit dem Schadholz reagiert.
Da es mittlerweile soviel Schadholz gibt, haben die Bauer alleine keine Chance das alles zu bewerkstelligen. Es gibt aber leider zu wenig Forstunternehmer (weil Ihnen die Leute fehlen), dass man das Schadholz wirklich in der vorgegebenen Zeit aus den Wäldern bringt.
Es wird noch Jahre dauern bis alle braunen Bäume aus den Wäldern verschwinden und die kleinen Bäumchen wieder so groß sind, das keine Kahlschläge mehr vorhanden sind.
Lösungsansätze sind ja genug vorhanden, aber ohne genügend Personal ist das alles nicht umsetzbar, und wenn die Schutzfunktion des Waldes verloren geht, dann ist das für alle Einwohner in den Dörfern nicht gut.
Der Borkenkäfer ist nur da weil soviel Schadholz in den Wäldern liegt, das hat nix mit dem Klimawandel zu tun, diese Wetterkapriolen und Naturkatastrophen haben schon unsere vorigen Generationen alles schon einmal mitgemacht, es geht leider nur viel an Erinnerungen verloren.
Antwort auf Dieses Problem was da im von Maria Obernosterer
Ich glaube, dass es schon mit
Ich glaube, dass es schon mit dem Klimawandel zu tun hat. Durch die trockenen heißen Sommer werden die Bäume geschwächt und so sind sie für den Borkenkäfer angreifbar. Der Baum kann sich nicht mehr ausreichen durch Harzausscheidung wehren. Die Borkenkäfer töten so den Baum nach und nach.