Gesellschaft | Tagung

Mut zur (kreativen) Pause

Am Freitag startet die Tagung zu Theaterpädagogik in Meran: Wie helfen Phantasie und Rollenspiele bei der Wissensvermittlung und der Stärkung sozialer Kompetenzen?
Kinder, Theater
Foto: PlatThea
  • Am 20. und 21. September 2024 findet in Meran eine Tagung mit Impulsreferaten und Workshops rund um das Thema Theaterpädagogik im Fokus der Zeit statt. Organisiert wird die Veranstaltung von dem Netzwerk PlatThea - Plattform Theaterpädagogik Südtirol. Eröffnen wird die Tagung die Meraner Vizebürgermeisterin Katharina Zeller, als Schirmherr konnte Kulturexperte Manfred Schweigkofler gewonnen werden. 

    „In der Like-Gesellschaft werden Aussagen gleich kommentiert und es darf alles gesagt werden.“

    „Kreative Ansätze der Theaterpädagogik helfen im Alltag, Ressourcen aus sich selbst zu holen“, erklärt Theaterpädagogin Christine Perri von PlatThea. „Es geht darum, sich selbst zu entdecken und die Persönlichkeitsentwicklung ohne Leistungsdruck zu fördern“, so Perri. Das habe nicht nur eine positive Auswirkung auf die Person selbst, sondern auch auf die Gesellschaft, da soziale Kompetenzen gestärkt werden. 

  • Christine Perri: „Kreative Ansätze der Theaterpädagogik helfen im Alltag, Ressourcen aus sich selbst zu holen.“ Foto: privat

    Perri arbeitete für mehrere Jahre als Theaterpädagogin in Schulen. „Gefestigte Rollen in der Klasse werden aufgebrochen. Beispielsweise ist der Kasper verunsichert, weil er plötzlich im Zentrum der Aufmerksamkeit steht, und nicht von der letzten Reihe aus Krach macht“, berichtet sie. 

    Zudem hat die Digitalisierung großen Einfluss auf die Entwicklung der Schülerinnen und Schüler: „Früher haben sich die Kinder nicht so getraut, ungewöhnliche Sachen außerhalb der Schulnorm zu machen. Heute geht es darum, sie wieder mehr zu sich kommen zu lassen, ihre Konzentrationsfähigkeit zu stärken und ihre Neugier zu wecken.“ 

    Da Kinder bereits im frühen Alter mit Handykameras und sozialen Medien in Berührung kommen, lernen sie schnell, sich zu präsentieren und andere zu beurteilen. „In der Like-Gesellschaft werden Aussagen gleich kommentiert und es darf alles gesagt werden“, beobachtet Perri. „Dabei muss nicht alles gesagt und ständig geredet werden. Pausen sind im Theater wichtig, weil auch in diesen Pausen etwas entstehen kann.“ 

    Die Referent*innen sind Nora Dirisamer, freie Schauspielerin, Autorin, Regisseurin und Theaterpädagogin, Julia Lauss, wissenschaftliche Mitarbeiterin in der Abteilung für Bildungsforschung an der Johannes Kepler Universität (JKU) Linz und Salvo Pitruzzella, Experte für Therapie und Pädagogik mit Theater und Kunst. Ziel der Tagung sei es, Inhalte und Wirkung der theaterpädagogischen Arbeit aus verschiedenen Perspektiven zu beleuchten und sie somit für die Menschen greifbarer und bekannter zu machen.  

  • Die Tagung

    20. September Kolpinghaus Meran

    21. September Mittelschule Carl Wolf

    Teilnahmegebühr 90 Euro 

    Anmeldung hier