Wirtschaft | Tourismus

Die Russen kommen trotzdem

Südtirols Wintertouristiker können auch in diesem Jahr wieder mit zahlreichen Ankünften von russischen Gästen rechnen - über 60.000 werden erwartet.

Russische Gäste haben den Südtiroler Tourismus in den letzten Jahren mit harter Währung und in Erinnerung bleibender Präsenz beglückt. Im Jahr 2010 waren es an die 30.000 Touristen aus Russland, der Ukraine und den baltischen Ländern, in der Saison 2013-2014 hat sich diese Zahl bereits verdoppelt. Auch in diesem Jahr rechnet man wieder mit über 60.000 Gästen aus den Oststaaten für die Wintersportgebiete in Gröden, am Kronplatz, im Gadertal und Madonna di Campiglio. Dafür gesorgt hat rechtzeitig der russische Honorarkonsul in Bozen, Bernhard Kiem. Allein zwischen dem 27. Dezember und dem 28. März sollen die Sechzigtausend kommen, sagt er in der Tageszeitung Corriere dell'Alto Adige.

Zweifel daran, ob auch heuer der Rubel rollt in den Tourismushochburgen des Landes, gab es etliche: die politischen Spannungen zwischen Russland und der EU, das Einfuhrstopp für Lebensmittel aus Europa nach den Sanktionen, darauf der Wertverlust des Rubels. Doch Kiem hat mit einem russischen Reiseveranstalter, der Tez Tour, neue Reisepakete vereinbart. Mit zusätzlichen vier Flügen wöchentlich aus Moskau, Kiew und Riga nach Innsbruck und Verona sollen 12.000 neu hinzugewonnene Skitouristen beinahe direkt auf die Pisten gebracht werden.

In diesem Jahr können man froh sein, wenn man die Ankunftszahlen einigermaßen halten könne, so der Honorarkonsul. Er habe persönlich mit über 60 Hotels Kontakt aufgenommen und die sogenannte "Russian Card" lanciert. Eine Karte mit einer Servicenummer für die Gäste aus dem Osten, mit der sie auf russich über sämtliche Notrufmöglichkeiten informiert werden.