Gesellschaft | Soziales

Tschenetts Appell

Wie kann ein Unternehmen aus Lecce eine Ausschreibung für den Behinderten-Transport gewinnen? Kritik und ein Aufruf an die Landesregierung vom ASGB.

Unverständnis von ASGB-Vorsitzendem Tony Tschenett über die Ausschreibung für den Fahr- und Begleitdienst für SchülerInnen mit Behinderung. Die wahrscheinliche Vergabe des Dienstes an ein Transportunternehmen aus Lecce zeige klar, welche Gefahr die Ausschreibung von sozialen Diensten habe. Eine Praxis, die laut ASGB nicht vorgeschrieben wäre, wie auch EU-Parlamentarier Herbert Dorfmann bestätigt habe. „Das einzige Kriterium der Ausschreibung war der beste Preis“, kritisiert der Gewerkschaftschef. Und: „Eine Ersparnis von jährlich ca. 100.000 Euro mutet lächerlich an, wenn man bedenkt, dass solche Entscheidungen etliche Arbeitsplätze kosten können. Außerdem hat der Betrieb aus Lecce seinen Rechtssitz wohl in Apulien, das heißt, dass uns auch Steuern verloren gehen“, hinterfragt Tony Tschenett die Vorgehensweise der Landesregierung.

Die könne die Entscheidung laut dem ASGB-Vorsitzende auch nicht der alten Landesregierung in die Schuhe schieben, da die Ausschreibung am 15. Mai 2014 veröffentlicht wurde.  Tony Tschenetts Appell an Arno Kompatscher und seine Frau- und Mannschaft: Das Procedere noch einmal rechtlich zu überprüfen und „wenn möglich noch zu Gunsten der Bietergemeinschaft LHS und AfB zu entscheiden.“ Denn diese habe in der Vergangenheit ihre Aufgaben stets zur Zufriedenheit aller Beteiligten erledigt. Und: „Dienstleistungen solcher Art müssen nicht dem Profit-Denken unterworfen werden“. findet Tschenett, „sondern einzig und allein der Aufrechterhaltung des besten Dienstes am Kunden“.