Gesellschaft | PNRR
Gescheiterte Verteilung
Foto: upi
Der nationale Wiederaufbaufonds PNRR (Piano Nationale di Ripresa e Resilienza) soll Italien helfen die wirtschaftlichen Krise, die durch die Pandemie ausgelöst wurde, zu überwinden. Insgesamt handelt es sich um circa 191,5 Milliarden Euro, die in verschiedene Sektoren investiert werden sollen. Von diesem Betrag sind der größte Teil (122,6 Milliarden Euro) Darlehen, die Italien im Laufe der Zeit an die EU zurückzahlen muss. Die verbleibenden 68,9 Milliarden Euro sind Zuschüsse.
Zusätzlich zu den europäischen Mitteln, stehen weitere 30,62 Milliarden Euro aus den italienischen Staatskassen zur Verfügung.
Ein Großteil dieser Investitionen wird für Infrastrukturprojekte, die Ökologische Wende, Digitalisierung und wirtschaftliche Entwicklung verwendet werden. Die Verteilung der Ressourcen läuft auf nationaler (Ministerien, staatliche Unternehmen) und lokaler Ebene (Regionen, Provinzen) ab.
Eine große Menge an Ressourcen wird auch für nicht-staatliche Akteure bereitgestellt, darunter jene aus dem „Terzo Settore“. Der Dritte Sektor umfasst hierbei all jene Organisationen und Vereine, welche nicht wirtschaftliche Ziele im Fokus haben. Die Maßnahmen für den Dritten Sektor sollen 40,3 Milliarden Euro betragen und werden für Umwelt, Kultur, Sport und Bildung eingesetzt.
Auch wenn der PNRR ursprünglich als Unterstützung Italiens nach der Pandemie gedacht war, sollen nun auch die am stärksten gefährdeten Menschen in Italien unterstützt werden. Besonders ältere Menschen, Menschen mit Behinderungen und obdachlose Personen haben während der Pandemie stark gelitten.
Der PNRR sieht spezifische Maßnahmen vor, diese Personengruppen zu unterstützen. Insgesamt wurden drei Maßnahmen, mit einem Gesamtwert von circa 1,45 Milliarden Euro, vorgestellt. Diese werden dabei von einzelnen Gemeinden oder Gebietszusammenschlüssen verteilt und verwaltet. Ursprünglich sollten bis Ende 2022 alle Projekte aufgelistet worden sein und auch die Ressourcen zugewiesen sein. Dieses Ziel wurde aber jedoch nur zum Teil erreicht, viele Gemeinden konnten keine ausreichende Anzahl von Projekten vorlegen.
Insgesamt wurden bis jetzt 1,31 Milliarden Euro zugewiesen, wobei noch 133 Millionen Euro verteilt werden müssen. Die meisten Mittel erhält die Lombardei (circa 200 Million) gefolgt vom Latium (152,5 Millionen), Kampanien (123,5 Millionen) und der Emilia-Romagna (107 Millionen).

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