Gesellschaft | Wintersport

Über 11.000 Unfälle

Die Zahl der Unfälle auf Südtirols Pisten ist gesunken, das zeigt ein Bericht des Landesinstituts für Statistik. Die Erhebung zeigt des Weiteren Unterschiede der Unfallzahlen je nach Geschlecht und Alter der Personen.
Skilift, Kronplatz
Foto: Seehauserfoto
  • In Südtirol ereigneten sich in der Wintersaison 2023/24 insgesamt 11.121 Unfälle mit Personen auf Ski, Snowboard beziehungsweise anderen Wintersportlerinnen und Wintersportlern. Das sind genau 100 Unfälle weniger als im Vorjahr. Die häufigste Unfallursache ist dabei der Sturz ohne Fremdbeteiligung (77,6 Prozent), gefolgt vom Zusammenstoß mit anderen Personen (11,4 Prozent). Zusammenstöße mit Hindernissen oder das Verlassen der Piste machen nur einen Bruchteil der Unfallursachen aus.

  • ASTAT-Daten

    Das Landesinstitut für Statistik (ASTAT) hat für den Winter 2023/24 die Unfälle auf den 44 Quadratkilometern der Südtiroler Skipisten erhoben und analysiert. Von den 98 Betreibern von aktiven Skipisten haben 93 an der Erhebung teilgenommen. Auf diesen Pisten sind circa 99 Prozent aller Skipistenbenutzer unterwegs.

  • Die Hälfte aller Unfälle ereignete sich auf roten Pisten, wobei diese schätzungsweise circa 47 Prozent und damit den größten Teil der Südtiroler Pistenkilometer ausmachen. Die größte Beteiligung an Unfällen hatten italienische Staatsbürger mit etwa der Hälfte aller. Auf Platz zwei finden sich Sportler aus Deutschland. 
    Mit 21 Prozent waren Personen zwischen 11 und 20 Jahren am häufigsten in Unfälle verwickelt. Knapp dahinter liegen die 51- bis 60-Jährigen mit etwa 20 Prozent. Am seltensten waren Wintersportler über 71 Jahre von Unfällen betroffen. 
    Mit knapp 52 Prozent waren Wintersportlerinnen etwas häufiger an Unfällen beteiligt als Wintersportler. Einen deutlichen Unterschied zwischen den beiden Geschlechtern erkennt man dabei in der Altersklasse zwischen 51 und 60. Mit 17 zu 23 Prozent sind Männer hier deutlich seltener in Unfälle verwickelt. Bei allen anderen Altersklassen sind die Werte ziemlich ausgeglichen. Interessant ist der Fakt, dass in genau jener Altersklasse mit den meisten Unfällen, also bei den 51- bis 60-Jährigen, die Zahl der Personen, die in einen Unfall verwickelt waren und keinen Helm trugen, ebenfalls am höchsten ist. Die ASTAT-Erhebung zeigt, dass Frauen in diesem Zusammenhang deutlich seltener einen Helm tragen. Durch alle Altersgruppen von Unfallbeteiligten tragen Männer im Durchschnitt aber etwas seltener einen Helm.

  • Gefahrenpotential: Wer auf der Piste unterwegs ist, sollte auf Nummer sicher gehen – für sich selbst, wie auch für andere. Foto: schöneben.it
  • Unfallversicherung verpflichtend

    Damit bei Unfällen für die verursachten Schäden aufgekommen wird, müssen in Italien seit 2021 all jene, die auf den Pisten unterwegs sind, eine Haftpflichtversicherung, die Schäden oder Verletzungen Dritter abdeckt, besitzen. In der Vergangenheit passierte es oft, dass Unfallbeteiligte auf den Kosten des Unglücks selbst sitzen blieben, weil viele Gäste aus dem Ausland keine Versicherung vorweisen konnten. Um das zu verhindern, haben Skigebiete die Aufgabe, Käufer von Skipässen darauf hinzuweisen, dass eine Haftpflichtversicherung vonnöten ist. „Die Skigebiete selbst verkaufen aber keine Versicherungen. An den Kassen sind meistens QR-Codes angebracht, die die Gäste auf eine Seite leiten, wo sie die Versicherung abschließen können“, erklärt Marco Pappalardo, Marketing Direktor bei „Dolomiti Superski“.
    Für Pistenbesucher ist es wichtig zu wissen, dass man die Versicherung zu jeder Zeit vorweisen muss. Somit muss man entweder ein Foto oder ein gedrucktes Exemplar der Polizze mit sich führen und gegebenenfalls den Carabinieri vorweisen.