Verstärkung für Arbeitnehmer
Offiziell will sie erst Ende Juni zu ihrer Kandidatur Stellung beziehen. Doch mittlerweile ist es beschlossene Sache, dass die bekannte Vorsitzende des Bereichs Öffentlicher Dienst im AGB/CGIL Cornelia Brugger bei den Landtagswahlen in prominenter Position für den Partito Democratico antreten wird. Frau, deutschsprachig, unter 40, breite Bekanntheit auch in der Peripherie und Vertreterin der Arbeitnehmer: Für dieses erfolgsverspreche wie innovative Profil will der PD Brugger einen Platz an der Listenspitze einräumen – neben den beiden Schwergewichten Christian Tommasini und Roberto Bizzo.
Eine Kandidatur, die nicht nur aus Sicht des PD eine Neuigkeit darstellt, sondern auch innerhalb des AGB/CGIL zu einigen Umwälzungen führt. Bereits heute sucht der Vorstand der Gewerkschaft nach einem Nachfolger für Landessekretär Lorenzo Sola, der für das Bündnis SEL auf der gemeinsamen Liste mit den Grünen antritt. Nach dem laut Gewerkschaftsstatut verpflichtenden Rücktritt von Brugger, der in Kürze bevorsteht, wird auch ihre Position neu zu besetzen sind. Entsteht mit dem Abgang der zwei Schwergewichte nun ein Machtvakuum innerhalb der Gewerkschaft – und gibt es überhaupt ausreichend Kandidatinnen und Kandidaten für die Spitze? Für Lorenza Sola besteht daran kein Zweifel. Allerdings wird voraussichtlich bereit heute entschieden, ob das Landessekretariat bis zum nächsten Kongress im März nur interimistisch besetzt wird. Denn im Frühling würde nicht nur Solas achtjährige Amtszeit zu Ende gehen, sondern wird der gesamte Vorstand neu gewählt.
Wie dagegen fühlt es sich an, bei den Landtagswahlen in Konkurrenz zu seiner bisherigen Mitstreiterin zu treten? „Ich sehe unserer beide Kandidatur nicht in Konkurrenz“, antwortet der bisherige Landessekretär. Auch wenn beide Listen dem Mitte-Links-Spektrum zuzuordnen sind, hätten sie nicht zuletzt als Regierungs- und Oppositionspartei ein unterschiedliches Profil – und würden unterschiedliche Wählerschichten ansprechen. Vielmehr hofft Sola die politische Vertretung der Arbeitnehmer durch den doppelten Wechsel auf die politische Bühne neu zu beleben. „Obwohl die Mehrheit der Bevölkerung Arbeitnehmer sind und mittlerweile auch die Mehrheit von den Auswirkungen der Wirtschaftskrise und der öffentlichen Sparpolitik betroffen sind, haben sie seit Jahren keine echte Vertretung im Landtag“, kritisiert Sola.
UPDATE: Die Führungsfrage im AGB/CGIL wurde heute Vormittag geklärt: Die Boznerin Doriana Pavanello wird bis zum Landeskongress im kommenden Frühling das Generalsekretariat übernehmen. Sie wurde heute vom Landesvorstand des AGB/CGIL mit großer Mehrheit gewählt. Die 53-Jährige war in der CGIL zunächst in der Fachgewerkschaft für Öffentlich Bedienstete und ab 2006 als Mitglied des Landessekretariats tätig. Sie ist Mitglied zahlreicher Kommissionen, angefangen bei jenen des INPS und INAIUL bis hin zur Kommission für Gleichberechtigung und Umweltschutz. Pavanello gehört auch zu den Promotoren der direkten Demokratie und des Komitees für Wasser als öffentliches Gut.
Pavanello, una donna con...
Scherzi a parte. Una vera attivista e professionista instancabile. Per me lei rappresenta anche la società civile e i movimenti.