„Jedes Buch ist es wert...“

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SALTO: Welches Buch hat Sie in Ihrer Kindheit nachhaltiger geprägt, als Sie damals je geglaubt hätten?
Katrin Klotz: „Der Schellen Ursli“ von Selina Chönz und des Künstlers Alois Carigiet, ein Kinderbuch das ich immer noch gerne verschenke.
Welcher letzte Satz eines Romans ist und bleibt für Sie ganz großes Kopfkino?
„Ach, Luise, lass ... das ist ein zu weites Feld“, der Schlusssatz von Fontanes Effi Briest.
Aber ich werde es sicher ein drittes Mal versuchen und wer weiß, vielleicht klappt es da.
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Im (literarischen) Gespräch bleiben: Katrin Klotz im Gespräch mit dem Schriftsteller Sepp Mall im Fritz-Cube der Landesbibliothek Teßmann. Foto: Tessmann
Reimen ist doof, Schleimen ist noch doofer… Auf welches – anscheinend gute – Buch konnten Sie sich nie wirklich einen Reim machen?
„Die größere Hoffnung“ von Ilse Aichinger habe ich zweimal begonnen und zweimal konnte ich nicht die gesamte Erzählung lesen. Aber ich werde es sicher ein drittes Mal versuchen und wer weiß, vielleicht klappt es da.
Ein Fall für Commissario Vernatschio. Wie erklären Sie einem Außerirdischen die geheimnisvolle Banalität von Lokalkrimis?
Kein Geheimnis, Spannung mit „authentischem Kolorit“, seit Jahrhunderten ein Verkaufsschlager.
Gewichtig! Welchen Buch-Tipps schenken Sie noch uneingeschränkt Vertrauen?
Jedes Buch ist es wert, angefangen zu werden.
Was für ein Fehlschlag! Welches Buch würden Sie auf einer einsamen Insel zurücklassen?
Auf einer einsamen Insel würde ich ein empfehlenswertes Buch zurücklasse, wer weiß wer es findet…“F“ von Daniel Kehlmann.
Das Rauschen des Blätterns. Welches Buch würden Sie auf keinen Fall am E-Book-Reader lesen?
Ich bevorzuge das gedruckte Buch, die Haptik, der Geruch, das Gesamtkunstwerk Buch. Im Urlaub, kann man auf einen E-Reader aus platztechnischen Gründen zurückgreifen und lesen kann man darauf alles.
Welches Buch zu Südtirol oder eines/einer Autors/Autorin aus Südtirol würden Sie unbedingt weiterempfehlen?
Empfehlenswert sind viele Autor:innen aus Südtirol, müsste ich mich auf einen Titel festlegen „Haga Zussa“ von Anita Pichler. Und natürlich Bücher und Texte der jungen Autor:innen aus Südtirol.
Katrin Klotz (*1986) Studium der Deutschen Philologie an der Leopold-Franzens-Universität Innsbruck und Kulturmanagement an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien. Seit 2016 Mitarbeiterin im Südtiroler Künstlerbund vorwiegend im Bereich Literatur, dort Organisatorin und Initiatorin verschiedener literarischer Projekte.
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