Lajener Ried
Foto: Oswald Stimpfl
Ausflug | Winterwanderung

Über das sonnige Lajener Ried

Auf den Hängen zwischen Waidbruck und Lajen, am Eingang des Grödner Tales, klettern die letzten Weinreben den Berg hoch. Ein eigenes Kirchlein, der hl. Katharina geweiht, unterstreicht die Bedeutung des Lajener Rieds.
  • Länge: 9,5 km

    Gehzeit: 3 h 30 min

    Höhenmeter: 635

    Anfahrt: Auf der Brennerstaatsstraße nach Waidbruck, Parkplätze am Bahnhof Bus & Bahn: Regionalzüge und viele Überlandbusse halten in Waidbruck, Bushaltestelle am Bahnhof 

  • Das Bergdorf Lajen liegt auf einem Sonnenplateau auf ca. 1.100 m und schaut weit über das Eisacktal hinaus. Im Osten lugen schon die Dolomiten von Gröden über den Wäldern heraus. Der Ort mit einer Reihe von stattlichen Bauernhöfen, die sich um den Dorf- platz scharen, den beiden Kirchen und dem Friedhof mit den außergewöhnlich schönen Grabkreuzen aus Schmiedeeisen ist sehenswert. 

    Im Ried, auf halber Höhe zwischen dem Talgrund und Lajen, verlief in alter Zeit die Straße nach Gröden. Wir sind in altem Weinanbaugebiet unterwegs, ein schöner Törggelehof reiht sich an den nächsten und einer der Höfe ist auch im Winter abwechslungsweise immer geöffnet. Ausgangspunkt ist der Bahnhof in Waidbruck, von wo uns die Hinweisschilder „Lajen, Nr. 35“ bergauf, durch die letzten Wohnhäuser, über die Autobahntrasse und über Wiesen und Felder bis zum Kirchlein St. Katharina im Lajener Ried lenken. 

    Wir gehen konstant bergauf, queren die Autostraße und kommen am Vogelweiderhof vorbei. Der Weg tritt jetzt in den Wald ein, Kastanienbäume wechseln mit Föhren und Fichten ab. Vor Lajen stoßen wir wieder auf Wiesen und Felder und gehen durch die Siedlung auf den Dorfplatz (1.090 m) zu, wo es einige Einkehrmöglichkeiten gibt. Wer nicht denselben Weg zurückgehen möchte, schlägt den „Kasserolrundweg“ ein, geht um den Wasserbühel herum, erreicht auf dessen Südseite das Wetterkreuz und stößt dann wieder auf den Aufstiegsweg, der bis zum Bahnhof Waidbruck führt.

  • Der Wasserbühel

    Dem Dorf ist der Wasserbühel, eine bezaubernde Landschaft mit buckligen Wiesen, Hecken und Büschen und einem Wetterkreuz, vorgelagert, an seinem Südfuß verläuft ein interessanter archäolo- gischer Lehrpfad. Die Gegend war aufgrund der erhöhten und geschützten Lage sowie dem Wasservorkommen bereits in der Bronzezeit besiedelt. Auf der Kuppe stehen Tisch und Bank für eine Rast bereit. Sie sollten deshalb eine Jause in den Rucksack packen, es ist ein herrlicher Platz für ein kleines Picknick!

  • Der Vogelweiderhof

    Wenig oberhalb vom Buchfelderhof liegt der Vogelweiderhof. Gegen Ende des 19. Jh. wurde hier der Geburtsort des berühmten Minnesängers Walther von der Vogelweide (um 1170–1230) vermutet, woraufhin eine wahre „Walther-Renaissance“ einsetzte.

    Zahlreiche Germanisten hielten sich zu Studienzwecken im nahen Klausen auf. Am Haus ist eine Gedenktafel mit dem bekannten Spruch des fränkischen Dichters Hugo von Trimberg angebracht: „Her Walther von der Vogelweide, swer des vergaeze, der taet mir leide“.

    Die Herkunft Walthers vom Vogelweiderhof ist allerdings höchst umstritten und wissenschaftlich nicht belegt.

  • Einkehrtipps

    Hotel Gasthof zur Sonne

    Kleines Hotel mit gut geführtem und besuchtem Dorfgasthaus in Lajen. Walther-von-der-Vogelweide- Str. 35, Lajen, Tel. 0471 655659, www.zursonne.it, Di. Ruhetag 

    Café am Platzl 

    Kaffee und Kuchen. Dorfplatz 7, Lajen, Tel. 0471 655517, Sonntag Ruhetag

    Törggelehöfe an der alten Grödner Straße, mit den typischen Gerichten wie Gerstensuppe, Knödel, Schlutzkrapfen, Rippelen und Surfleisch, Hauswürste und Sauerkraut, süße Krapfen und natürlich Eigenbauweine:

    Buchfelderhof, Tel. 0471 655841 

    Buchnerhof, Tel. 0471 655829 

    Putzerhof, Tel. 0471 655785 

    Pedratsch, Tel. +39 333 926 6867

  • Oswald Stimpfl: "Unterwegs in Südtirols Wintersonne", erschienen im Folio Verlag Foto: Folio Verlag