Politik | Präsidentenwahl

SVP: "Bankrotterklärung der italienischen Politik"

Ernüchterung herrscht nach der Präsidentenwahl auch bei den Parlamentariern der SVP. Die nun anstehende Frage: Was passiert mit dem vielgerühmten Abkommen mit dem Partito Democratico.

Als eine Bankrotterklärung der italienischen Politik bezeichnen die SVP-Parlamentarier in Rom die Geschehnisse der letzten Tage. Giorgio Napolitano habe sich wieder zur Verfügung gestellt, um einen Ausweg aus dieser Pattsituation zu finden. Napolitano sei darüber hinaus nicht nur ein Kenner und Freund Südtirols, sondern habe oft bewiesen ein Garant der Südtiroler Autonomie zu sein. „Bei der Genehmigung des neuen Autonomiestatutes ist er entscheidend für die Genehmigung des Paketes 1969 eingetreten und hat damit zur Erreichung der Zweidrittelmehrheit im Parlament beigetragen”, schrieben die sieben Parlamentarier unmittelbar nach der Wahl Napolitanos.

„Ich stelle mir allerdings schon die Frage, ob wir es wirklich notwendig habe, einen 87-Jährigen mehr oder weniger zu einer Wiederkandidatur zu zwingen, damit etwas weitergeht“, meint Neo-Parlamentariern Renate Gebhard. Für sie waren die letzten Tage ein Auf und Ab der Gefühle – am Ende dieser Präsidentenwahl überwiege jedoch die Ernüchterung. „Besonders, was innerhalb des PD passiert ist, war wirklich schlimm“, meint sie. 

Diesbezüglich steht nun im Raum, wie viel der Pakt der SVP mit dem Partito Democratico nach dem Rücktritt Pierluigi Bersanis noch wert ist. Darüber gab es gestern in Bozen eine neuerliche Meinungsverschiedenheit zwischen SVP-Obmann Richard Theiner und Landeshauptmann Luis Durnwalder: Während der Parteiobmann gegenüber dem RAI Sender Bozen erklärte, dass das Bündnis ohne Parteichef Bersani nicht mehr länger aufrecht zu halten sei, hob Durnwalder hervor, dass das Abkommen mit der Partei und nicht nur mit Bersani geschlossen wurde.