Ausflug auf dem Poststeig in Lajen
In alten Zeiten war der Postbote zu Fuß unterwegs, er brachte die Post von Waidbruck im Eisacktal, über das Lajener Ried nach Lajen, weiter den Talhang in der Höhe querend über die Weiler Tschöfas, Tanürz, St. Peter nach Pontives und in die Grödner Dörfer, deren erstes St. Ulrich ist. Der alte Postweg hat längst ausgedient, auf der alten Trasse verläuft jetzt ein wunderbarer Wanderweg, durchgehend mit „P“ markiert. Ein Stück davon nehmen wir heute in Angriff bzw. unter die Wanderschuhe. Mit einsamen Wald- und Wiesenwegen kombiniert ergibt sich ein schöner Rundweg von Lajen nach St. Peter und zurück, mit tollen Ausblicken zu den Dolomiten, übers Eisacktal, die Sarntaler Alpen und nach Süden bis zur Brentagruppe. Besonders im Herbst, wen die Espen und Lärchen goldgelb und orange leuchten und die Kirschbäume rotes Herbstlaub tragen, ist dieser Weg sehr reizvoll. Wegen der sonnigen Lage kann er auch, solange kein Schnee liegt, bis in den frühen Winter begangen werden. Gasthäuser, aber auch reichlich vorhandene Ruhebänke bieten sich für Rast oder Picknick an.
Der Wegverlauf
Wir starten in Lajen (1100 m), gehen ostwärts an der Gemeinde, dem Gasthof Sonne und der Metzgerei Ploner vorbei zum Dorf hinaus und folgen dabei immer den Wegweiseren P (Poststeig). Nach wenigen Minuten biegen wir links von der Hauptstraße ab und folgen einem Wiesensteig, an Natursteinmauern und Holzzäunen entlang leicht aufwärts bis zu einem gemauerten Bildstock mit rührenden, etwas derben Fresken und der Häusergruppe von Tschöfas. Die Aussicht ist einmalig, vor uns ragen Platt- und Langkofel sowie die Sellagruppe am Ende des Grödnertales immer höher auf, zur Rechten liegt der massige Schlern, rückwärts breitet sich das Dorf Lajen aus und dahinter schließen Rittnerhorn und Königsanger das Bild ab. Wir verlassen nun den Poststeig und gehen links der Markierung 34 (Ramitzlerschwaige, Unterpulghütte) nach. Der alte, gepflasterte Karrenweg führt durch Lärchen- und Föhrenwald bergauf, nach dem Gspoi-Hof (1342 m, 1 h ab Lajen) geht es etwas ebener durch Wald- und Wiesenstücke. In Sichtweite des aufgelassenen Hofes Noflatsch, bei einer Bank und einem Wegweiser (Pedrutsch, Nr. 8/A) biegen wir rechts ab, queren eben die Wiese, gelangen zu einer verfallenen Almhütte und stoßen nach einem Waldstück auf einen Forstweg, dem wir nun folgen. Wir sind am höchsten Punkt unserer Wanderung angelangt (1500 m, bis hierher 1 h 40 m), jetzt geht es bergab. Unter uns, am Hang, grüßt bereits die Kirche von St. Peter mit dem roten Zwiebelturm herauf. Nach einer Rechtskehre gelangen wir zum Funtnatsch-Hof, bald geht der Forstweg in eine asphaltierte Zufahrtsstraße zu den Häusern von St. Peter über und wir langen am Dorfplatz an (2 h 20 m ab Lajen). Das Restaurant vom Hotel Überbacher ist ganz auf Wandergäste, die auf dem Poststeig hier vorbeikommen, eingestellt, eine Einkehr bietet sich somit an. Anschließend schlagen wir den Rückweg ein, dazu folgen wir den Wegweisern P in Richtung Lajen. Kurz auf der Straße, am Oberfelsonnerhof vorbei, dann auf Steigen, Wald- und Wiesenwegen, noch kurz bergauf, oberhalb vom Weiler Tanürz vorbei gelangen wir wieder nach Tschöfas. Nun liegen die Dolomiten hinter uns, wir gehen auf Lajen zu und langen bald wieder am Ausgangspunkt an.
Info:
Anfahrt: Autobahnausfahrt Klausen, Richtung Gröden, links abbiegen nach Lajen, 7 km ab Ausfahrt. Parkplatz gebührenfrei am Sportplatz.
Länge: 12, km, Gehzeit: 3 h 30 min, Höhendifferenz: 560 m. Charakteristik: Leichter Bergweg, kurze Steilstücke. Gut markiert.
Einkehrmöglichkeit:
Lajen, Cafè am Platzl, Tel. 0471/655517, Mo Ruhetag;
Lajen, Gasthof Sonne, Tel. 0471/655659, Di Ruhetag;
St. Peter, Hotel Restaurant Überbacher, Tel. 0471/655639, Mo Ruhetag.
Autor: Oswald Stimpfl