Chronik | Bombenjahre | Ep 49

Der Finanzier

Fritz Molden ist Ende der 1950er Jahre der größte österreichische Verleger. Er wird nicht nur Teil des österreichischen BAS sondern auch zum Hauptfinanzier des Kampfes um Südtirol.
Bombenjahre
Foto: Bombenjahre/Archiv Franceschini
  • Friedrich Peter Molden wird 1924 in Wien geboren. Sein Vater Ernst Molden ist Chefredakteur der „Neuen Freien Presse“. Seine Mutter Paula Preradovic ist die Verfasserin des Textes der österreichischen Bundeshymne. 
    Kaum volljährig schließt sich Fritz Molden dem antinazistischen Widerstand in Österreich an. Er wird zum Mitbegründer der Widerstandgruppe O5 und schon bald zum wichtigsten Verbindungmann des Widerstand zum „Office of Strategic Service“ (OSS) in der Schweiz. Molden reist immer wieder als illegaler Kurier nach Bern zu Allan Dulles, der später zum Gründer und ersten Direktor der CIA werden wird. Anfang der 1950 Jahren wandert Molden kurzzeitig in die USA aus, wo er die Tochter von Dulles heiratet. 
    Es ist Wolfgang Pfaundler der Molden für den Kampf um Südtirol einspannt. Der Besitzer des damals größten öster­reichischen Presseimperiums (Die Presse, Express und des dazugehörigen Verlages) hat nicht nur die finanziellen Möglichkeiten dazu, sondern er hat durch seine Position auch einen entscheidenden Einfluß auf die öffentliche Meinung in Österreich. Molden ist zudem ein ausgezeichneter Südtirolkenner. Schon während des Krieges hatte er Kontakte zum Südtiroler Widerstand – zur Egarter-Gruppe – gehabt. Zudem war Molden nach 1945 für einige Zeit Sekre­tär des ersten österreichischen Außenminister Karl Gruber gewesen.
    In der zweiten Hälfte der fünfziger Jahre wird Fritz Molden in der Südtirolfrage zunehmend aktiver. Zu Ostern 1958 fahren Molden, Pfaundler und der spätere Ge­neralintendant des Österreichischen Rundfunks (ORF), Gerd Bacher nach Frangart, um Sepp Kerschbaumer zu besuchen.
    Drei Jahre lang gehört der Wiener Verleger danach zum österreichischen BAS. Seine Hauptaufgabe ist von Anfang an vor allem die Finanzierung des BAS und die Sen­sibilisierung der öffentlichen Meinung in Österreich. Das Hamburger Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“ schreibt im Dezember 1960, dass Molden 6 Millionen Schilling in den illegalen Kampf investiert habe.
    Fritz Molden streitet das in der ersten Folge seiner Lebenserinnerungen auch nicht ab.

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    Bombenjahre: Die Geschichte der Südtirol-Attentate