Die Ausstellung von Design und Künste
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Problemen mit Kooperation, Empathie und Kreativität zu begegnen ist der Schlüssel, um Ordnung im Chaos zu schaffen und um Lösungen für Probleme zu finden, die anfangs unüberwindbar erscheinen. Ähnlich wie beim Mikado-Spiel, bei dem alle Stäbchen chaotisch übereinander liegen. Ein Stäbchen nach dem anderen wird vorsichtig entfernt, damit andere freigesetzt werden können.
Das Motiv des beliebten Spiels zieht sich auch durch die Poster der aktuellen Diplorama!, erklärt der Forscher und Kurator der Ausstellung Gianluca Camillini. „Die Faszination des Mikado-Spiels liegt in seiner Verbindung zu den Menschen. Jedes Mikado-Stäbchen kann für eine Person stehen, mit der wir in unserem täglichen Leben zu tun haben. Durch gemeinsames Wirken und gegenseitiges Verständnis können wir unsere Kräfte bündeln, um selbst die komplexesten Probleme zu lösen. Und gerade in der Empathie und der gegenseitigen Unterstützung finden wir die wahre Kraft, um die Hindernisse und Probleme zu überwinden, die uns auf unserem Lebensweg begegnen“.
Diplorama! bietet auch dieses Jahr einen Einblick in das kreative Schaffen der Absolvent:innen der Fakultät für Design und Künste: am 22. und 23. März werden 32 Abschlussarbeiten in den Räumlichkeiten am Campus Bozen ausgestellt, 21 aus dem Bachelorstudiengang in Design und Künste und 11 aus dem Masterstudiengang in Eco-Social Design.
„Wir leben in einer Zeit großer Veränderungen, in der wir die Verletzlichkeit und Fragilität der verschiedenen Systeme entdecken, deren Teil wir sind. Umso wichtiger ist es, dass wir uns auf diesen Wandel vorbereiten, unterstreicht der Dekan der Fakultät, Prof. Nitzan Cohen. „Unsere Studierenden antworten auf diese allgegenwärtigen Signale, indem sie Visionen entwickeln, die sie im Rahmen von Diplorama! präsentieren.“
Einige der ausgestellten Projekte
Die Abschlussarbeiten, die den Besucher:innen während der zweitägigen Ausstellung vorgestellt und von den Studierenden erklärt werden, sind das Ergebnis der Zusammenarbeit zwischen den Studierenden und den Dozent:innen, die ihre Arbeiten in den Bereichen Kunst, Grafikdesign, Produktdesign und ökosoziales Design begleitet und betreut haben.
Mit ihrem Projekt „VertiCart - elevated shopping“ thematisiert Anna Deporta die Schwierigkeiten und Ausgrenzungen, mit denen Menschen konfrontiert sind, die nicht der Normgröße entsprechen. Diese reichen von der Problematik hoher Regale und eingeschränkter Sicht bis hin zu Schwierigkeiten bei der Benutzung öffentlicher Verkehrsmittel und beim Autofahren. Mit ihrem Projekt möchte Deporta Bewusstsein für die Bedeutung von integrativem Design schärfen und eine Diskussion über die Neudefinition von Normen anstoßen. „VertiCart“ ist ein modularer Einkaufswagen mit einem zweistufigen Design, das Benutzer:innen in eine höhere Position bringt. Er dient nicht nur als praktische Lösung für ein bestehendes Problem, sondern agiert auch als Impulsgeber für Veränderung und Integration.
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Das Projekt „By Osmosis: the invisible coexistence of microalgae and man“ von Laura Bordini (Projektpartner Metabolon - Gärten der Technik) beschreibt eine wegweisende Initiative der ökologischen Regeneration. Das Hauptziel des Projekts ist es, einen Kreislauf zu entwickeln, bei dem Abfälle aus einem Prozess als Nährstoffe für einen anderen dienen. Dabei nutzte Bordini das enorme Potenzial von Mikroalgen: Durch das Absterben dieser Mikroorganismen entsteht Biomasse, aus der ein wertvolles Biomaterial zur Stimulierung des Pflanzenwachstums gewonnen werden kann. Die daraus entstehenden Produkte dienen nicht nur als landwirtschaftliche Biostimulanzien, sondern bieten auch eine praktische Lösung für aktuelle Umweltprobleme.
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Das Projekt „Bombastical“ von Amelie Schaeberle ist ein leicht transportierbares temporäres Kulturzentrum, das in Form eines tragbaren Bausatzes von Ort zu Ort reisen kann. Dieses innovative Konzept soll auf den dringenden Bedarf an geeigneten Kulturräumen für Jugendliche in ländlichen Gegenden und kleinen Dörfern hinweisen, wo solche Einrichtungen oft fehlen. Dies führt häufig dazu, dass junge Menschen in die Großstädte abwandern, was das kulturelle Angebot in den ländlichen Gebieten weiter einschränkt. Das temporäre Kulturzentrum „Bombastical“ hat eine ungewöhnliche und futuristische Form, die das Interesse der Nutzer:innen wecken soll. Das aufblasbare Objekt kann innerhalb weniger Minuten an jedem Ort aufgebaut werden und fügt sich nahtlos in die umgebende Landschaft und die bestehende Architektur ein. „Bombastical“ bietet Raum und Möglichkeiten für lokale Vereine, Kunstschaffende und interessierte Menschen, um Projekte, Workshops und Veranstaltungen mit lokalem Bezug zu organisieren. Ziel ist es, bestimmte, immer wiederkehrende Dynamiken in ländlichen Gebieten zu durchbrechen, wie etwa begrenzte kulturelle Möglichkeiten und soziale Isolation.
Die Eröffnung der Ausstellung findet am Freitag, den 22. März um 18 Uhr statt. Am Samstag, den 23. März ist die Ausstellung von 11 bis 17 Uhr geöffnet.
Titlebild: Das Projekt „Bombastical“ von Amelie Schaeberle.
Die angeführten Objekte…
Die angeführten Objekte wurden wohl nur für die Müll-Entsorgung produziert.