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Zum Hofschank Vinzig in Guntschna Bozen

Das ist bestimmt ein Rekord: Der winzigste, mir bekannte Buschenschank der 9 verschiedene Sorten Eigenbauwein ausschenkt! Ein weiterer Höhepunkt: die Prachtaussicht.

Das ist bestimmt ein Rekord: Der winzigste, mir bekannte Buschenschank der zugleich neun (9!) verschiedene Sorten Eigenbauwein, noch dazu alle der Spitzenklasse, ausschenkt! Ein weiterer Höhepunkt: die Prachtaussicht, die guten Kuchen und Häppchen, so wie jetzt im Frühling schmackhaftes Bauernbrot, frischen Kresse im Töpfchen zum selbst abschneiden, dazu Butter mit Rotweinsalz. Lustig der Name: Vinzig: vin von Wein und gleichzeitig winzig (putzig, sehr klein) Negativ: die Öffnungszeiten, da muss gut geplant werden, damit man etwas abkriegt: Trotzdem: nix wie hin, es lohnt sich! Mit dem Auto etwas umständlich, am besten zu Fuß erreichbar, am Ende der Guntschnapromenade, beim Streckenhof.

Zum Wegverlauf

Mehrere Wege führen zum Vinzig. Am schnellsten ist es mit dem Bus Bozen-Jenesien, Haltestelle Reichrieglerhof. Nach Überquerung der Straße geht es 20 Meter die Einfahrt bergab, schon ist man am Ziel.

Am schönsten ist der Weg über die Guntschnapromenade, mit Beginn in der Michael Pacherstraße. Mit geringer Steigung zieht sich der Spazierweg in Serpentinen den Berg hoch, wir genießen nicht nur die Aussicht über den grünen Villenvorort Gries und auf die Dolomitenkulisse mit Rosengarten, sondern auch die vielen mediterranen Pflanzen, die an diesem klimatisch begünstigen Standort gedeihen. Die Pflanzen sind in dem botanischen Garten auf Schildern benannt. Nach der Wohnanlage „Villa Germania“ – um die Wende vom 19. zum 20. Jh. ein Nobelhotel – überqueren wir ein Bächlein, bald treffen wir auf einen Brunnen, aus dem frisches Waser sprudelt. Eine kleine Brücke führt über einen Graben, wir erkennen die überwucherte Trasse der längst aufgelassenen Standseilbahn, die einst Gries mit dem Reichrieglerhof, ebenfalls einst ein Luxushotel, verband. Kurz vor der Überquerung der Straße Bozen-Jenesien biegen wir links ab und folgen den Hinweisschildern auf breiter Straße zum Streckerhof mit den Hofschank Vinzig.

Länge 2,4 km, Gehzeit 45 min, 200 Höhenmeter

 

Die Guntschnapromenade

Der, einst Erzherzog Heinrich-Promenade, mittlerweile aber Guntschnapromenade genannte Flanierweg erinnert an ein Stück Alt-Österreich, das sich in Bozen abspielte. Erzherzog Rainer von Österreich, ein Bruder von Kaiser Franz, war von 1818 - 1848 Vizekönig von Lombardo Veneto, regierte in Mailand und zog sich nach der Revolution von 1848 aus dem politischen Leben zurück. Er übersiedelte nach Bozen, wo er ein Stadtpalais in der Mustergasse kaufte, das später nach dem Gatten seiner Enkelin Palais Campofranco genannt wurde. Er verstarb 1853, seine Grabstätte befindet sich im Dom von Bozen. Er gründete die nach ihm benannte Knabenschule Rainerum. Sein ebenfalls in Bozen lebender Sohn Erzherzog Heinrich förderte den Bau der nach ihm benannten Promenade, sie war für den damaligen Kurort Gries wegen der mediterranen und exotischen Flora eine botanische Attraktion.

 

Anfahrt mit dem Auto:

Kein Parkplatz am Hof!. Anfahrt bis zum Reichrieglerhof an der Jenesier Straße (SP 99) möglich, hier wenige Abstellplätze, die zur Wohnanlage gehören. Bushaltestelle an der Straße.

 

Info:

Hofschank Vinzig beim Streckerhof, Familie Veit, Glaningerweg 13, Bozen, Tel. 340 859 8329, geöffnet Freitag und Samstag von 10.30 - 21.00 Uhr, bzw. bis Sonnenuntergang oder gegen Vormerkung.

 

Autor: Oswald Stimpfl

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