Politik | Familienplanung

Meloni will Frauen zum Gebären überreden

Um die Geburtenrate zu steigern, will die Ministerpräsidentin nun mit „Pro-Life“-Organisationen zusammenarbeiten. Das kritisieren nicht nur die Südtiroler Young Greens.
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Foto: Andy Odierno/SALTO
  • Die Regierung Meloni will Abtreibungsgegnern freien Zugang zu Beratungsstellen gewähren. Die Mittel sollen vor allem aus dem nationalen Wiederaufbaufonds (PNRR) bereitgestellt werden, der von der EU finanziert wird.

    Das kritisierte bereits die Sprecherin für wirtschaftliche Angelegenheiten der EU-Kommission, Veerle Nuyts. Solche Beratungen hätten „nichts mit dem Wideraufbaufonds zu tun“, berichteten italienische Medien. Der Änderungsantrag zum PNRR wurde im Haushaltsausschuss angenommen und kommt zur Abstimmung in die Kammer.

    Auch die Young Greens Südtirol verurteilen entschieden die geplante Änderung bei der Handhabe von Schwangerschaftsabbrüchen, die es sogenannten „Pro-Life“-Organisationen erlaubt, in Beratungsstellen präsent zu sein.

  • Die Jugendorganisation der Grünen Partei: Sie verurteilt die geplante Förderung von „Pro-Life“-Organisationen mittels PNRR-Geldern. Foto: Facebook/Young Greens Southtyrol

    Das Vorhaben stelle einen „schwerwiegenden Angriff auf die Rechte der Frauen und einen bedenklichen Rückschritt für die reproduktive Gesundheit in Italien“ dar. Es sei inakzeptabel, solchen Organisationen Zugang zu Beratungsstellen zu gewähren, die sich bekanntermaßen gegen eine Abtreibung aussprechen und diskriminierende Kampagnen gegen jene Frauen betreiben, die sich für einen Schwangerschaftsabbruch entscheiden.

    „Beratungsstellen sollten sichere und unterstützende Umgebungen für alle Frauen sein, unabhängig von ihren persönlichen Entscheidungen in Bezug auf Schwangerschaften. Die Zulassung von Organisationen, die moralischen Druck auf Frauen ausüben könnten und ihre Entscheidungsfreiheit gefährden, ist eine Beleidigung der Würde und Selbstbestimmung von Frauen“, so Camilla Cristofoletti von den Young Greens