Ungewohntes Gesicht bei der Präsentation einer Fachmesse: Manfred Schweigkofler, gut abgefundener Ex- Direktor der Stiftung Südtiroler Stadttheater, saß am Dienstag Morgen zwischen Messepräsident Armin Hilpold und dem Logo „BZ loves Apples“, um der lokalen Presse im Bozner Hotel Laurin die zehnte Auflage der Apfelfachmesse Interpoma vorzustellen. Warum? Der Kulturmanager und Opernregisseur ist Koordinator eines Rahmenprogramms, mit der das Messegeschehen in diesem Jahr erstmals vom Gelände in Bozen-Süd ins Zentrum der Stadt weitergesponnen wird. Drei Tage lang soll die Landeshauptstadt unter dem Motto „BZ loves Apples“ stehen. Und zwar ganz im Schweigkoflerschen Stil, wie schon der der Eröffnungsabend am 24. November zeigt. „Red Delicious Night“ ist das Auftakt-Event im Bozner Hotel Sheraton übertitelt; geboten wird eine „Highlight Fashion Show“ mit Kostümen aus Apfelleder und farblich passender Unterwäsche, Bodypainting und Live Cooking. Am Tag darauf heißt es im Bistro Thaler Arome „Pink Lady on the roof“, besinnlicher wird es am Samstag Morgen bei einer „Morgenduft“-Wanderung für die Stadt. Darüber hinaus hat Schweigkofler 28 Bozner Restaurants und 12 Konditoreien und Bäckereien davon überzeugt, in diesen Tagen verschiedenste Spezialitäten mit Äpfeln zu kreieren.

Ein Engagement, das ganz „by the way“ entstanden sei, wie der ehemalige Direktor des Stadttheaters gegenüber salto.bz erklärt. „Der Thomas und der Hilpold haben mich gefragt, ob ich nicht helfen würde, da ein bissl Schwung reinzubringen.“  Und so bekam Südtirols Apfelwirtschaft ein paar Marketing-Nachhilfestunden by Schweigkofler. „Ich habe ihnen schon gesagt: Wenn ihr über Äpfel redet, geht es immer nur über Tonnen an Produktion, Spritzen oder solche Themen“, erzählt er.  „Erzählt den Leute doch mal, dass das ganze Zeug sexy ist.“  Und seit Adam und Eva zur Kulturgeschichte der Menschheit gehört, wie der Kulturmann am Rande der Interpoma-Präsentation unterstrich.

Und so soll die Initiative„Bz loves apples“ den rund 20.000 Besuchern der Fachmesse nicht nur ein Rahmenprogramm bieten, das einer weltweit führenden Messe würdig sei. Wichtig ist es laut Schweigkofler ihre Bedeutung auch der Stadt, ihren Betrieben und Einwohnern bewusst zu machen. „Wir Südtiroler sind zwar gut beim Schimpfen, aber viel zu wenig stolz auf die Dinge, die wir haben“, sagt er.

Längerfristig wird Schweigkofler seine neu entdeckte Passion für den Apfel allerdings nicht beschäftigt halten. Den Schwerpunkt seiner Tätigkeit hat er jetzt vor allem als Opernregisseur außerhalb des Landes, erzählt er. Die nächste Premiere, eine Inszenierung von Carl Orffs  Carmina Burana, steht in der slowenischen Hauptstadt Ljubljana an. In Südtirol mache er dagegen relativ wenig, sagt Manfred Schweigkofler. „Zwei Projekte habe ich hier noch, über die ich allerdings noch nichts sagen darf.“ Es bleibt also spannend, was auf Schweigkoflers Apples folgt.