Politik | SVP Pustertal

Der Stellvertreter-Streit

Die neue SVP-Bezirksleitung im Pustertal steht fest: Meinhard Durnwalder wurde in seinem Amt bestätigt, an seiner Seite werden gleich zwei Stellvertreter stehen.
Meinhard Durnwalder
Foto: SVP Mediendienst
Nach dem Burggrafenamt wurde gestern (22. April) auch im Pustertal die SVP-Bezirksleitung neu bestellt. Das Besondere dabei: Der per Akklamation in seinem Amt bestätigte Meinhard Durnwalder wird gleich zwei Stellvertreter an seiner Seite haben, nämlich Hermann Plaickner aus Mühlwald und Angelika Pezzi aus Sand in Taufers. Die weiteren Mitglieder der Bezirksleitung sind Verena Niederkofler, Hannes Niederkofler, Michael Oberrauch, Wolfgang Senfter und Reinhilde Mair Seeber. In den Parteiausschuss werden Markus Ferdigg, Hannes Kronbichler, Christian Plitzner, Georg Larcher und Robert Steger delegiert.
 
Plaickner und Pezzi lösen damit den bisherigen Stellvertreter Peter Fuchs aus Innichen ab, der sich zwar erneut um dieses Amt beworben hatte, nach nur einer Amtsperiode aber wieder seinen Hut nehmen muss. Möglicherweise spielte auch das Protokoll, das Fuchs über die vor Kurzem stattgefundene Sitzung der SVP-Bezirksleitung verfasst hat und das Salto.bz zugespielt wurde (siehe eigener Bericht), eine gewisse Rolle bei seiner „Abwahl“. Festgehalten sind darin nämlich auch verschiedene Aussagen zur SAD-Affäre und zu den Enthüllungen im Buch „Freunde im Edelweiss“.
 
 
 
Wie berichtet hat man sich innerhalb der SVP darauf verständigt, die Spitzenposten paritätisch nach Geschlechtern zu besetzen. Wird ein männlicher Kandidat zum Bezirksobmann gewählt, so muss das Stervertreter-Amt von einer Frau besetzt werden – und umgekehrt. Diese Maßnahme ist wohl auch vor dem Hintergrund der Losung „Die SVP muss jünger, weiblicher und sozialer werden“ zu sehen und dem Ziel, mehr Frauen in die Führungsspitzen zu holen. Das Problem dabei ist allerdings, dass die entsprechende Statutenänderung noch nicht umgesetzt wurde. Geplant war, die neue Regelung auf der Landesversammlung abzusegnen. 
 

Wer kann sich durchsetzen?

 
Während man sich also beim Wahlauftakt im Burggrafenamt an diese Regelung hielt – Rosmarie Pamer, Bürgermeisterin von St. Martin im Passeiertal, wurde zur Bezirksobfrau gewählt, Hannes Gamper zu ihrem Stellvertreter – ist man im Pustertal von dieser Linie abgewichen. Die Pusterer Bezirksspitze hat nämlich bereits angekündigt, bei besagter Landesversammlung einen Beschlussantrag einzubringen, mit welchem zwei Stellvertreter vorgesehen werden sollen. Gegenüber der RAI Tagesschau hat Durnwalder betont, dass „es sich hierbei nicht um eine Notlösung handelt, sondern eine gleichberechtigte Stellvertreterschaft die einzig korrekte Lösung ist.“
Welche Partei-Linie sich schlussendlich durchsetzen wird, wird sich auf der Landesversammlung im Herbst zeigen.