Geld für Herdenschutzhunde
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Der Landtagsabgeordnete der Liste Jürgen Wirth Anderlan (JWA), Andreas Colli, will Förderungen für Herdenschutzhunde einführen. Sie könnten für die Südtiroler Almbewirtschaftung „eine praktikable Lösung“ sein, erklärt Colli in seinem gestern (22. Mai) eingebrachten Beschlussantrag, der Anfang Juni im Plenum behandelt werden soll.
Damit greift Colli ein heißes Eisen an. Doch der ehemalige SVP-Bürgermeister von Kastelruth hat bereits in Vergangenheit mit Tabus gebrochen: Auf Facebook hat er während der Pandemie die Politik zur Eindämmung des Coronavirus stark kritisiert. Und als er seinen Impfstatus nicht preisgeben wollte, wurde er vom Gemeinderat gezwungen als Bürgermeister zurückzutreten.
Nun nimmt sich der neue Landtagsabgeordnete aus Kastelruth dem Thema Wolf an: Da sich das Großraubwild hierzulande in den letzten Jahren stark vermehrt hat, sei dringendes Handeln nötig, um die Beweidung und Pflege der Almen auch in Zukunft zu ermöglichen. Die SVP steht dem Herdenschutz sehr skeptisch gegenüber. Ob der Beschlussantrag von JWA die nötige Mehrheit im Landtag findet, ist fraglich.
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Fraktionskollege und Listenführer Jürgen Wirth Anderlan hat mit seiner umstrittenen Rede auf dem FPÖ-Symposium in Wien ausgerechnet jene Landtagskolleg*innen verärgert, die Herdenschutz befürworten könnten. Colli bringt mit seinem Beschlussantrag die Grünen jedenfalls in einen Gewissenskonflikt. Erst in der vergangenen Legislaturperiode hatte der nun ausgeschiedene Grüne Landtagsabgeordnete Hanspeter Staffler eine finanzielle Unterstützung für den Herdenschutz in Südtirol gefordert.
„Ungefähr 100.000 Euro werden jährlich notwendig sein, um den zusätzlichen Aufwand in Südtirol zu finanzieren. Doch die EU stellt zu diesem Zwecke finanzielle Hilfen zur Verfügung. So erhält allein Frankreich jedes Jahr beträchtliche Gelder für die Kosten des Personals, der Zäune und der Hunde aus Brüssel“, teilten die Grünen bereits vor mehr als drei Jahren in einer Mitteilung an die Medien mit.
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Fuchsjagd
Indessen hat der zweite Gesetzgebungsausschuss des Landtages gestern (22. Mai) den vom freien Abgeordneten Andreas Leiter Reber vorgelegten Gesetzesentwurf zur Wildhege und Jagdausübung in weiten Teilen genehmigt. Damit soll die Jagd auf den Fuchs von Jagdaufsehern wieder auch außerhalb der Tagesschonzeit, also in den Abend und Nachtstunden möglich sein. Zudem wurden die bisherigen gesetzlichen Bestimmungen zu den Eigenjagdrevieren angepasst und präzisiert.
„Diese Änderung ist dringend notwendig, da der Fuchs nachtaktiv ist und am Tage kaum entnommen werden kann. Weniger, weil die Füchse Hühnerdiebe sind, sondern auch weil sie Bodengelege und Jungtiere der wildlebenden Bodenbrüter und Raufußhühner stark dezimieren, ist eine Regulierung notwendig“, so Leiter Reber. Der Gesetzesentwurf kommt auf die Tagesordnung des Landtags und wird bei einer der nächsten Sitzungen behandelt.
Für die Genehmigung hatten die Ausschussmitglieder Thomas Widmann, Sandro Repetto (PD), Franz Locher (SVP) und Jürgen Wirth Anderlan (JWA) gestimmt. Madeleine Rohrer (Grüne), Sepp Noggler, Waltraud Deeg und Harald Stauder (alle SVP) haben sich enthalten oder waren dagegen.
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Wenn der Colli redet, dürfen…
Wenn der Colli redet, dürfen sich JWA Widmann + weitere auf dem Foto nicht sichtbare ..., gerne bei einem Schläfchen erholen ...