Gesellschaft | Pressespiegel, 23. September 2013

Kanzlerinerfolg

Angela Merkel setzt ihre Karriere als Bundeskanzlerin fort, freute sich am Wahlsonntag erst mal und muss heute schon harte Koalitionsverhandlungen führen. Daneben ein offener Luigi Gallo, eine trauernde Polizei in Südtirol und hart umkämpfte Hüttennamen. So der Wochenstart in den Südtiroler Tageszeitungen.

Eine strahlende, schmunzelnde, zuprostende, winkende und trimuphierende Angela Merkel auf allen mitteleuropäischen Tageszeitungen. Von der „La Reppublica“ „Trionfo Merkel, CDU non ha la maggioranza assoluta“, über die „Neue Zürcher Zeitung („Merkel gewinnt, Liberale definitiv draußen“) bis hin nach Dänemark, Polen und Frankreich („Triomphe de Merkel, sans majoritè absolue au Bundestag“). Die schwarz-gelbe Regierung fällt, FDP auf einem historischen Tiefstand „erstmal nicht im Parlament“, schreibt die Südtiroler Tageszeitung Dolomiten. „Rot-Rot-Grün liegt zwar knapp vor der Union, wird aber von der SPD bislang abgelehnt.“ Die Grünen enttäuscht 8,4 Prozent der Stimmen im Deutschen Bundestag können sie sammeln, gar überholten von der „Die Linke“ mit 8,6 Prozent. Das Quorum nicht erreicht wurde von der eurokritischen AfD mit 4,8 Prozent der Stimmen. Mit wem Merkel nun koaliert wird sich in den nächsten Tagen zeigen, eines zeigt das Ergebnis gewiss: Wahlen gewinnt Partei in der Mitte, Volksparteien sind in. Auch in Südtirol? Chefredakteur Toni Ebner kommentiert: „Das Rezept von Angela Merkel und Horst Seehofer dürfte auch in Südtirol wirken. Es muss allerdings den Wählern gezeigt werden, dass die Probleme der Bürger erkannt und dass die Lösungen auch umgesetzt werden.“

Der Alto Adige beschäftigt sich mit zwei Bozner Themen auf der Titelseite. „Quegli insulti all'assessore“. Die Beschuldigung „'Gallo, amico degli zingari.' E la giunta non si espone.“ kann nicht so hingenommen werden. Luigi Gallo werde auf der Straße beschimpft, über Facebook verfolgt „auiti i negri e non gli italiani“ heißt es etwa. Am Freitag, 21. September, reißt bei Gallo die Geduld, auf Facebook erzählt er von seinen Erfahrungen „provo rabbia e molta amarezza.“ Solidartitäsbekundungen, doch Gallo weiß „il politically correct non va di moda a Bolzano.“
Darunter eine angenehmere Nachricht: 6.500 Radfahrer zog es gestern nach Bozen zum Radtag „battuti tutti i record“, schreibt der Alto Adige.