Gipfelwanderung bei Pregasina, Gardasee
Noch liegt kein Schnee, eine gute Zeit, um in den Bergen am nördlichen Gardasee zu wandern. Dieser Rundweg führt uns vom Dörfchen Pregasina, das auf einer Geländeterrasse hoch über dem westlichen Seeufer liegt, auf Güterwegen und alten Militärsteigen aus dem Ersten Weltkrieg durch Felder, Buchenwälder, Almwiesen und über steile und ausgesetzte Grate, immer mit schönster Aussicht auf den See mit Riva und Torbole, den Monte Baldo und teilweise auch auf den Ledrosee im Westen. Obwohl wir nur bis auf eine Höhe von 1376 (Cima Nara) aufsteigen, ist das Gelände felsig und anspruchsvoll. Der zentrale Teil geht immer über einen Grat, mit spektakulären Tiefblicken. Für berggewohnte Wanderer ist der gut markierte Weg kein Problem. Unterwegs finden wir keine Einkehrmöglichkeit, aber jede Menge schöne Rastplätze, ein Brunnen ist bei der Malga Palaer, deshalb Proviant mitnehmen!
Zum Wegverlauf
Wir parken bei der Kirche in Pregasina (532 m) und gehen auf dem breiten Güterweg mit mäßiger Steigung südwärts. Unser nächstes Ziel sind die Bocca Larici und die danebenliegende Punta Larici. Der Weg, mit 422 markiert, geht im Morgenschatten durch Buchenwald auf den Sattel zu, ein Steig kürzt manchmal die Straße etwas ab. Von der Punta Larici (bis hierher 1 h) genießen wir einen prächtigen Blick auf den See. Am Weg fallen uns die ersten Christrosen und die immergrünen Bäume der Stechpalme, die jetzt rote Beeren tragen, auf. Weiter geht es zur Malga Palaer (geschlossen, Brunnen) und nun auf einem Steig zum Passo Rocchetta (1150 m), wieder ein toller Aussichtspunkt. Hier finden wir Fundamente und Mauerreste von Baracken aus dem Krieg. Der Weg gabelt sich, wir nehmen den oberen, schmalen Steig (immer noch Nr. 422), nicht den tieferen, etwas breiteren alten Militärweg. Er führt uns in leichter Steigung, immer den See im Blick, zu einem Übergang zu den Prati di Guil (1240 m), das nördlich gelegene Leano und das Ledro Tal. Auf dem Grat, der zuerst breit und dann immer felsiger und schmaler wird, geht es im ständigen leichten Auf und Ab nordwärts, ein kleiner Gipfel kommt nach dem anderen, auf der Cima al Bal (1259 m) steht ein kleines Gipfelkreuz und –buch. Die Aussicht ist sagenhaft, der Steig schwenkt nach Osten und führt dann steil bergab, zur Bocca da Lè (2 h 30’ ab Passo Rocchetta). In einer halben Stunde sind wir, müde und zufrieden ob der erlebnisreichen Runde, wieder an der Kirche in Pregasina angelangt.
Gehzeit: 5 h 20’, Höhendifferenz 900 m, bis zu den Prati di Guil problemlos, dann anspruchsvoller Gratsteig für berggewohnte Wanderer.
Anfahrt:
A22, Ausfahrt Rovereto Süd, Riva, Lago di Ledro, unmittelbar nach dem langen Verbindungstunnel zur Straße Nr. 240 links nach Pregasina abbiegen.
Einkehrmöglichkeit: Am Weg keine, auch in Pregasina ist im Winter kein Restaurant geöffnet.
Autor: Oswald Stimpfl
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