Chronik | Mobilität

„Entspricht nicht der Realität“

Die Kritik einer Mutter am Transport-Dienst von Kindern mit Beeinträchtigung hat hohe Wellen geschlagen. Nun reagiert das betroffene Unternehmen mit einer Stellungnahme.
Alpin Bus
Foto: Alpin Bus Service SRL
  • Vor Kurzem wandte sich Jessica Tabarelli, Mutter eines Kindes, das auf den Transport-Dienst von Kindern mit Beeinträchtigung angewiesen ist, öffentlich zu Wort. Im Gespräch mit SALTO berichtete sie von mehreren Vorfällen und in einem offenen Brief übte sie harsche Kritik an den dafür zuständigen politischen Stellen. In einer Stellungnahme reagiert nun das betroffene Unternehmen „Alpin Bus Service SRL“ und weist die erhobenen Vorwürfe zurück. 

  • Betreiber-Wechsel

    Im Frühjahr 2024 hat das Transportunternehmen „Alpin Bus Service SRL“ wie berichtet im Rahmen eines öffentlichen Wettbewerbs den Zuschlag für den Transport-Dienst erhalten. Das Unternehmen aus dem Trentino hatte ein Angebot von 35 Prozent Abschlag auf den Landespreis eingereicht und die Ausschreibung gewonnen. Der Vertrag mit dem bisherigen Betreiber „Adlatus – Verein für Menschen mit Beeinträchtigungen EO und Easy mobil GmbH“ endete mit dem 29. April 2024. Gespräche über eine befristete Fortsetzung des Dienstes bis Ende des Schuljahres verliefen ergebnislos, womit der neue Betreiber Alpin Bus ab diesem Datum den Vertrag zu erfüllen hatte. In der Folge kam es zu erheblichen Schwierigkeiten und Klagen seitens der betroffenen Eltern. Die Probleme sollten jedoch mit Start des neuen Schuljahres behoben werden, versicherten die zuständigen Ämter und politischen Vertreter.  

  • Die geschilderten Missstände entsprechen nicht der Realität, sagt Karl Dibiasi, Rechtsvertreter von Alpin Bus und erklärt: „In Bezug auf die in den Medien verbreiteten Vorwürfe möchten wir als verantwortliches Transportunternehmen klarstellen, dass die geschilderten Missstände nicht der Realität entsprechen. Wir betonen ausdrücklich, dass alle beschriebenen Vorfälle, soweit sie tatsächlich stattgefunden haben, nicht durch Fehler oder Versäumnisse unseres Unternehmens verursacht wurden.“ 
     

    Hier die Stellungnahme im Wortlaut:


    1. Ausfälle und Verspätungen:
    Im laufenden Schuljahr ist es zu keinerlei Ausfällen im Schülertransport gekommen. Alle geplanten Fahrten wurden zuverlässig durchgeführt. Einzelne Verzögerungen, die auftraten, waren ausschließlich auf externe Faktoren wie Verkehrsbedingungen oder extreme Wetterverhältnisse zurückzuführen. Diese Umstände liegen außerhalb unseres Einflussbereichs, und wir haben stets umgehend und professionell darauf reagiert.

    2. Herausforderungen im alten und neuen Schuljahr:
    Zu Beginn des alten Schuljahres gab es in den ersten Tagen einige Herausforderungen, die jedoch auf externe Einflüsse, insbesondere Sabotagehandlungen des früheren Konkurrenten, zurückzuführen waren. Diese Probleme wurden rasch behoben.
    Im neuen Schuljahr verlief unser Dienst von Anfang an reibungslos. Verzögerungen traten nur in Einzelfällen auf und waren auf höhere Gewalt zurückzuführen.

    3. Fall Tabarelli:
    Im Fall Tabarelli möchten wir betonen, dass die geschilderten Vorfälle nicht durch Alpin Bus verursacht wurden. Es gab nur zwei isolierte Ereignisse:

    • Einen Tag im Januar, an dem die Begleitperson, die von der Lebenshilfe und nicht von Alpin Bus gestellt wird, kurzfristig ausfiel.
    • Eine leichte Verspätung aufgrund von Verkehr.

    An allen anderen Tagen verlief der Dienst ordnungsgemäß und ohne Beanstandungen.

    4. Ausstattung unserer Fahrzeuge:
    Unsere Fahrzeugflotte entspricht nicht nur vollständig den Vorgaben der Ausschreibung, sondern übertrifft diese in Sicherheit, Effizienz und Umweltfreundlichkeit. Alpin Bus ist stolz darauf, als erstes Unternehmen in Südtirol Elektrofahrzeuge im Schüler- und Behindertentransport einzusetzen.
    Zudem verfügen unsere Fahrzeuge über modernste Ausstattung, darunter Kindersitze, Winterreifen, barrierefreie Zugänge und ein satellitengestütztes Überwachungssystem, das eine lückenlose Kontrolle über die Pünktlichkeit und Effizienz unserer Fahrten ermöglicht.

    5. Qualifikation unseres Personals:
    Unser Team besteht zu etwa 75–80 % aus einheimischen Fahrern, die über umfangreiche Erfahrung im Schüler- und Behindertentransport verfügen. Alle Fahrer wurden umfassend geschult und sind bestens mit den höchsten Sicherheitsstandards sowie den individuellen Bedürfnissen der Schüler vertraut.

    6. Zufriedenheit der Busfahrer:
    Wir möchten hervorheben, dass unsere Busfahrer sehr zufrieden mit ihrem Arbeitsverhältnis sind. Wir legen großen Wert auf faire Arbeitsbedingungen, eine wertschätzende Unternehmenskultur und eine offene Kommunikation. Die Zufriedenheit unseres Personals ist für uns ein zentraler Bestandteil unseres Erfolgs, da nur ein motiviertes und engagiertes Team höchste Dienstleistungsqualität garantieren kann

    7. Kontrollen und Qualitätssicherung:
    Alpin Bus wurde mehrfach von Behörden und der Provinz geprüft, darunter auch durch unangekündigte Streckenkontrollen. Alle Prüfungen haben die hohe Qualität und Zuverlässigkeit unseres Dienstes bestätigt, ohne dass Beanstandungen festgestellt wurden.

    8. Engagement für Schüler und Eltern:
    Unser oberstes Ziel ist es, allen Schülern – insbesondere Kindern mit besonderen Bedürfnissen – einen pünktlichen, sicheren und zuverlässigen Transport zu gewährleisten. Es ist daher bedauerlich, dass isolierte Vorfälle wie der Fall Tabarelli als repräsentativ für unseren gesamten Service dargestellt werden. Diese Darstellungen sind weder gerechtfertigt noch basieren sie auf Fakten.