„Dasselbe Kochbuch“

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SALTO: Welches Buch hat Sie in Ihrer Kindheit nachhaltiger geprägt, als Sie damals je geglaubt hätten?
Hannes Egger: Es ist eine Bücherserie die mich geprägt hat: „WAS IST WAS“ vom Tessloff Verlag. Mit acht Jahren habe ich das erste dieser Bücher, es hieße „Das Alte Ägypten“ geschenkt bekommen, daraus entstand dann eine ganze Sammlung. An manche Seiten und Inhalte kann ich mich bis heute genau erinnern.
Welcher letzte Satz eines Romans ist und bleibt für Sie ganz großes Kopfkino?
Dazu fallen mir zwei Schlusssätze ein: „Der alte Mann träumte von den Löwen“ aus „Der Alte Mann und das Meer“ von Ernest Hemingway, sowie "Also, sollen wir gehen? / Ja, lasst uns gehen. / (Sie bewegen sich nicht.)", womit Samuel Becket „Warten auf Godot“ beendet. Beide sind fantastisch!
Ich glaube, ich habe keinen Lokalkrimi bisher gelesen.
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Viel unterwegs: Hannes Egger präsentiert seine Arbeiten an den verschiedensten Orten. Vor wenigen Tagen absolvierte er eine Performance in New York. Foto: Hannes Egger
Reimen ist doof, Schleimen ist noch doofer… Auf welches – anscheinend gute – Buch „konnten Sie sich nie wirklich einen Reim machen?
„Die Cantos“ von Ezra Pound.
Ein Fall für Commissario Vernatschio. Wie erklären Sie einem Außerirdischen die geheimnisvolle Banalität von Lokalkrimis?
Keine Ahnung, ich glaube, ich habe keinen Lokalkrimi bisher gelesen. Ich verstehe vieles was auf dieser Welt passiert nicht, lasse es mir aber gerne von Außerirdischen erklären.
Gewichtig! Welchen Buch-Tipps schenken Sie noch uneingeschränkt Vertrauen?
Manchmal kommt ein Buchtipp von verschiedenen Seiten daher, so haben mir in der selben Woche ein Freund und meine Tochter „All About Love“ von Bell Hooks empfohlen, was ich dann sogleich lesen musste, oder letzthin ist mir bei drei Besuchen bei Freunden dies und jenseits des Atlantiks dasselbe Kochbuch aufgefallen. Ich denke, ich sollte es mir besorgen.
Was für ein Fehlschlag! Welches Buch würden Sie auf einer einsamen Insel zurücklassen?
Vielleicht den „Ulysses“ von James Joyce, den ich drei Mal begonnen zu lesen, aber nie wirklich weiter gekommen bin …
Das Rauschen des Blätterns. Welches Buch würden Sie auf keinen Fall am E-Book-Reader lesen?
Ich besitze keinen E-Book Reader, lese also alle Bücher auf Papier.
Welches Buch zu Südtirol oder eines/einer Autors/Autorin aus Südtirol würden Sie unbedingt weiterempfehlen?
„Val di Non“ von Oswald Egger liebe ich und verschenke es öfters weiter, da ich meine, durch die Lektüre dieses Buchs die (Sprach)Geologie und damit Südtirols (Sprach)Landschaft besser verstehen zu können.