Auch in Österreich gibt es einen Mangel an Urologen. Während man in Graz eine Ultraschalluntersuchung innerhalbe von 1-2 Wochen bekommt, wartet man auch hier auf einen Kassenurologen Monate. Als privater Urologe kann man inzwischen fast verlangen, was man will.

Daher muss man auch fair sein: Was soll ein Landesrat oder ein Sanitätsdirektor tun, wenn man schlicht kein Personal findet? Leider ist es so, dass bei gleichbleibendem Personalstand die einzigen Verbesserungsmöglichkeiten in einer besseren Vorselektion der Patienten, Verbesserung der hausärztlichen Betreuung von urologischen Patienten und mehr Prävention liegen.

Während man früher als Gesundheitslandesrat noch aus dem Vollen schöpfen konnte, ist man heute eher ein Verwalter des Mangels und Feuerwehrmann. Wie ich immer wieder sage, sollte man sich auf Verbesserung der Primärversorgung konzentrieren und diese sollte ihren Fokus auf folgende Säulen legen: Behandlung, Prävention, Gesundheitskompetenz und Gesundheitsförderung. So entlastet man Krankenhäuser und Fachabteilungen. Wir schöpfen das Potenzial von nichtärztlichem Personal in der Primärversorgung (also das, was Hausärzte aktuell hauptsächlich machen) bei weitem nicht aus. Dieses Personal wäre billiger als Ärzte und würde in Zusammenarbeit mit den Allgemeinmedizinern die Versorgungsqualität deutlich steigern und den Facharztbedarf einsparen. Insbesondere für Krankeitsbilder wie Diabetes, COPD, Bluthochdruck, Osteoporose, chronische Wunden und orthopädische Probleme trifft dies zu, also genau jene Krankheitsbilder, die am meisten Kosten und Ressourcen binden.
Messner versucht eh in diese Richtung zu arbeiten, es ist aber in Anbetracht des Mangels an Personal und der Interessenskonflikte und Animositäten im Sanitätsbetrieb nicht so leicht, solche Entwicklungen ernsthaft voranzutreiben.

Messner soll zurücktreten, er setzt sich nicht durch, man nimmt ihn nicht ernst.