Umwelt | Naturphänomen

Kann man eine Aurora hören?

Die Leuchterscheinungen an den Polen unserer Erde. Überlieferungen sprechen vom Wieder-Erscheinen verstorbener Vorfahren am Nachthimmel. Was wissen wir zum Thema?
Hinweis: Dies ist ein Partner-Artikel und spiegelt nicht notwendigerweise die Meinung der SALTO-Redaktion wider.
Aurora
Foto: Stephanie Woltes, Amateurastronomen - Gummer
  • Seit jeher versetzt dieses atemberaubende Naturphänomen die Menschheit in ehrfürchtiges Staunen: Die Aurora, Leuchterscheinungen an den Polen unserer Erde, auch Polarlichter genannt. Überlieferungen sprechen vom Wieder-Erscheinen verstorbener Vorfahren am Nachthimmel. Auch als Wetterprognose wird das Naturspektakel eingesetzt. Einige Menschen behaupten sogar die Polarlichter hören zu können.

     

    Tatsächlich handelt es sich um ein Wechselspiel zwischen unserem Heimatstern, der Sonne und unserem Planeten Erde. Die Sonne stößt, abhängig von ihrer Aktivität Teilchenströme aus, welche hauptsächlich aus Elektronen und Protonen bestehen. Diesen Strom nennt man Sonnenwind. Unsere Erde wird vor eben diesem Sonnenwind durch ihr Magnetfeld geschützt. Abhängig vom Magnetfeld der Erde gelangen allerdings, hauptsächlich den Polregionen geladenen Teilchen von der Sonne in unsere Erdatmosphäre. Dort wechselwirken sie mit deren Atome. Je nach Höhe über dem Erdboden erzeugen beispielsweise Sauerstoff- oder Stickstoffatome rotes, grünes oder violettes Licht. Diese Leuchterscheinungen sind dann, meist von den Polregionen aus zu beobachten. 

  • Ausbreitung des Sonnenwindes in Richtung Erde und Ablenkung durch das Erdmagnetfeld - 24 Oktober 2014. Foto: NASA / Aaron Kaase
  • Manchmal jedoch verirrt sich ein Polarlicht sogar in unsere Breitengrade. Dies kann besonders in Zeiten besonders hoher Sonnenaktivität vorkommen. Unsere Sonne durchläuft 11-jährige Zyklen, welche unter anderem von einer periodisch veränderlichen Sonnen-Aktivität gekennzeichnet sind.

    Aktuell steigt die Sonnenaktivität wieder an. Je höher die Aktivität unseres Heimatsterns, desto größer ist auch die Wahrscheinlichkeit, Polarlichter in unseren Breitengraden zu beobachten.

    Erst vor wenigen Tagen, am 5. November in den früheren Abendstunden, aber auch schon am 25. September dieses Jahres wurde von einigen Privatpersonen und zahlreichen Webcams, unter anderem auch vom Kronplatz in Bruneck Richtung Norden ein Polarlicht aufgenommen. 

  • „Verirrte“ Polarlichter in Südtirol: Aufgenommen am 5.11.2023 an der Sternwarte Max-Valier in Gummer. Foto: Stephanie Woltes, Amateurastronomen - Gummer
  • Für uns Menschen hörbare Geräusche erzeugen Polarlichter übrigens nicht. Mit sehr sensiblen Messgeräten wurden Signale im Infraschall-Bereich, ausgehend von Polarlichtern delektierten, diese sind für den Menschen allerdings nicht hörbar.