Ausflug auf das Schwarzhorn
Letzteres ist der westlichste Südtiroler Dolomitengipfel (2315), aus weißem Kalkgestein, der hell aus dem grünen Gürtel aus Legföhren herausragt. Ihm gegenüber liegt der dunkle Buckel des etwas höheren Schwarzhorns (2440 m) aus verwitterndem, viel älterem Porphyrgestein, das vor Millionen von Jahren an einer Bruchstelle zwischen den beiden Bergen durch starke tektonische Kräfte in die Höhe gedrückt wurde. Geologen bezeichnen diese Nahtstelle als „Trudner Linie“ nach dem gleichnamigen Dorf in der Nähe. Zwischen den beiden Bergen breiten sich weite sonnige Almwiesen und Wälder aus. Den Gipfel des Schwarzhornes werden wir bei unserer Rundwanderung „mitnehmen“ und dann bei einer gemütlichen Hütte einkehren.
Zum Wegverlauf
Fast schon alpinen Charakter hat die Ersteigung und Umrundung des Schwarzhorns, auf der Südostseite queren wir steile grasige Hänge, Trittsicherheit und Schwindelfreiheit sind angesagt, bei oder nach Regen mit rutschigem Untergrund ist vom Weg abzuraten, für berggewohnte Wanderer sind die Steige, die zudem gut markiert sind, jedoch problemlos.
Ausgangspunkt ist der große Parkplatz am Jochgrimm. Am Berghotel Schwarzhorn und wenig höher an einem Wasserspeicher für die Beschneiung der Skipisten östlich vorbei geht der Weg über ein kleines Almwiesenstück, um dann als holpriger aber gut markierter Steig an der Nordostkante durch den Latschengürtel und dann durch felsdurchsetzte Grashänge in steilen Serpentinen auf das Gipfelplateau zu steigen. Bis hierher 1 h 20 m, 449 Höhenmeter. Die Aussicht ist sagenhaft, es gibt kaum einen Berg, der so einen Rundblick bietet, wie auf einem Präsentierteller liegt die Landschaft vor uns, von den Dolomiten zur Mendel, das Fleimstal mit der Lagorei-Kette, Brenta, Adamello, Ortler und die fernen Grenzberge im Norden: alles im Blick! Dazu ein zünftiges Gipfelkreuz und sogar ein Bank für die Rast. Der Weiterweg geht über den steilen grasigen Südhang zum Kugeljoch wo wir wieder in hellen Zirbelwald eintauchen (1923 m, Almhütte, Brunnen). Wir folgen den Schildern Isihütte, ein wunderschöner fast ebener Waldsteig mündet nach einer halben Stunde in einen Forstweg bringt uns zur Isihütte (ab Kugeljoch 50 Minuten), wo wir uns eine wohlverdiente Rast gönnen. Nach der Einkehr geht es kurz mäßig aufwärts zum Jochgrimm zurück. Gehzeit 3½ Stunden, Strecke 9 km, 630 Höhenmeter
Einkehr
Isihütte, Isolde Daldoss und Philipp Vescoli, Jochgrimm 11, Radein, Tel. 348 8108694, www.isi.it. Von Juni bis Ende Okt. und von 26. Dez. bis Ostern geöffnet, Di. Ruhetag (kein Ruhetag in der Hochsaison).
Anfahrt
Vom Lavazé-Pass (Anfahrt über das Egental) 3, 6 km weiter zum Parkplatz am Jochgrimm beim Berghotel Schwarzhorn
Autor: Oswald Stimpfl