Gesellschaft | Aus dem Netz

Wassergeschichte oder Verschleierung

So simpel und eindrücklich kann eine Geschichte aus dem Ahrntal sein. Erzählt am 25. August am Tisch 44. Politische Reaktionen darauf, garniert mit dem SEL-Untersuchungsausschuss, servieren wir frisch.
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Foto: @ Oswald Stimpfl

Neue Blüten im Facebook, auf der Seite "Energiepolitik im Ahrntal", heißt es anschaulich, kurz und bündig:

WASSERGESCHICHTE:

" Ich bestellte Leitungswasser und bekam Gemeindewasser. In anderen Gemeinden Südtirols ist klar, wem das Wasser gehört!"

 

Zu der Wassergeschichte gibt es geschlossene Aussagen der politischen Front - um Wählerstimmen wird frühzeitig gebuhlt, das Thema Strom, das Thema Wasser gibt einiges her:

Hans Christian Oberarzbacher von den Jungen der Pusterer SVP postet dazu: "Selbstverständlich müssen wir den Gewinn der Wasserkraft der Allgemeinheit zugute kommen lassen! Wenn nur Einzelne profitieren ist niemandem geholfen!"

Auch Arno Kompatscher betonte im Mittagsmagazin des Rai Sender Bozen am 27. August: "Das Bestreben der Politik soll dahin gehen, den Nutzen aus der Wasserkraft der Allgemeinheit zugute kommen zu lassen." Und in der Südtiroler Tagesezeitung liest man Kompatscher am 28. August in einem Interview. Er verspricht billigen Strom, zunächst aber muss der Streit um die Konzessionen beigelegt werden: "Ja, ich bin davon überzeugt, dass sich das Problem lösen lässt. Der zweite Schritt wird dann sein, Möglichkeiten der Kooperation zu suchen und Zusammenschlüsse zu forcieren. Nur das kann der Weg sein. Denn ist für die Bevölkerung nicht nachvollziehbar, dass öffentliche Betriebe streiten und diesen Streit auch noch mit Steuergeldern finanzieren."

Andreas Pöder von der Bürgerunion - Ladines Dolomites bemüht sich ebenfalls um Stimmen im Ahrntal: "Wir werden hier sicherlich aktiv werden." Doch Kompatschers Aussagen im Mittagsmagazin kommt am 27. August der SEL-Untersuchungsausschuss in die Quere. Dass kein gemeinsamen Abschlussbericht genehmigt wurde, ist für die Opposition ein gefundenes Fressen. Andreas Pöder: „Der SEL-Untersuchungsausschuss hat nach monatelangen Arbeiten aufgrund des Stimmverhaltens von SVP-Vertreter Elmar Pichler Rolle einen Nicht-Bericht beschlossen, in dem weder der SEL-Skandal beleuchtet, noch die politische Verantwortung festgestellt und schon gar nicht Anregungen für die Zukunft der Energiepolitik enthalten sind." Die SVP sei wie immer nicht erneuerungsfähig, ziehe sich eine Tarnkappe über und verschleiere Fakten. Andreas Pöder und Thomas Egger kündigten einen Minderheitenbericht an. Lesen Sie mehr dazu auf Südtirolnews.it. 

Eine verärgerte Elena Artioli beschreibt die Südtiroler Tageszeitung. Dass nach 14 Ausschussitzungen keine klare, politische Stellungnahme in Sachen SEL möglich ist, sei ein Skandal, so Artioli.