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Rechtzeitig oder pünktlich oder weise vorausschauend oder wohl wissend was kommt ... wie auch immer, die beiden Musiker Schw4rz und Simon Gamper haben mit „Heilig Obend” einen Song, ein Video veröffentlicht, das irgendwo in der Schnittmenge von Ironie, Sarkasmus und Zynismus liegt. Eine poppige Oberfläche im Video und in der Musik, böse Kritik der so genannt besinnlichen Weihnachtszeit im Text.
Weihnachten das Fest der Liebe, oder doch nicht?
Im Text zum Video heißt es: „Weihnachten das Fest der Liebe, oder doch nicht? Ab September sind bereits die ersten Lebkuchen in den Märkten erhältlich und stetig wird man mit dem Fakt konfrontiert, dass Weihnachten in Riesenschritten näher rückt. Diese unterschwellige Dauerbeschallung und Verbildlichung dient lange schon nicht mehr dem Schüren von Vorfreude auf eine besinnliche Zeit mit den Liebsten, nein, nun ist die Konsumschlacht eröffnet!”
Digitale Einsamkeit und das luxuriöseste Weihnachtsgeschenk überhaupt – nämlich Zeit!
Schw4rz und Gamper belassen es aber nicht bei der Konsumkritik, die ja in jährlichen Abständen von vielerlei Seiten nach oben schwappt, sie zielen genauer und weisen auf die aktuelle Besonderheit hin, die „digitale Einsamkeit und dem luxuriösesten Weihnachtsgeschenk überhaupt – nämlich Zeit!”
Und weiter: „Die durchaus kritischen Lyrics widmen sich dem enormen Konsumdruck, dem stetigen Wachstum und Fortschritt, der ein ständiges Strampeln im Hamsterrad erfordert, um den Schein des Seins aufrecht zu erhalten. Ebenso finden sich die ausufernden Sozialen Medien im Text wieder, welche ursprünglich Menschen verbinden und zusammenführen sollten, eigentlich aber genau das Gegenteil bewirken indem sie die Vereinsamung vorantreiben. Das perfekte Leben mit dem perfekten Aussehen findet demnach nur digital statt.”
Der Begriff Scheinwelt, der ja gerade zur Weihnachtszeit mauerhoch aufgezogen und verteidigt wird, ist im Video – gedreht von Christl Pro Media – gut eingefangen. Und wer mutig genug ist, um auf die Inspirationsquelle dieses Videos zu klicken, der Link findet sich im Text unter dem YouTube-Video, wird ein Beispiel für ein Maximum an Scheinheiligkeit, Klischee und Oberflächlichkeit entdecken.
Übrigens: Die drei Musiker, die im Video zu sehen sind – Philipp „Schw4rz" Schwarz (Stimme), Simon Gamper (Bass, Stimme) und Manuel Thoma (Schlagzeug) – arbeiten hier nicht zum ersten Mal zusammen. Sie waren u.a. die Backing-Band von Eva Kuen, bzw. sie haben gemeinsam mit Eva Kuen als Corinne Amrand das Album „Käpt‘n Lost” eingespielt und auf die Bühne gebracht. Im Jänner gibt es aus dieser Richtung Neues.
Links:
YouTube-Kanal Schw4rz: https://www.youtube.com/@Schw4rz
Schw4rz Link-Tree: https://linktr.ee/schw4rz
Simon Gamper: https://www.simongamper.com/
Bonus-Link: http://corinneamrand.com/