Gesellschaft | Open Source

Karriere durch OpenSource

OpenSource gehört zur Basis der Entwicklung von neuen Softwares. Salto hat sich mit dem Software-Entwickler Felix Kaser getroffen.
Hinweis: Dies ist ein Partner-Artikel und spiegelt nicht notwendigerweise die Meinung der SALTO-Redaktion wider.

Neue Programme, Produkte und innovative Erfindungen werden durch OpenSource oder OpenSource-Werkzeuge von Programmierern erstellt. Die Anzahl der Anwendungen ist unbegrenzt und der Einsatz kennt kein Ende. Salto hat sich mit Felix Kaser, einem Software-Entwickler, getroffen, der seinen Karriereweg der OpenSource zu verdanken hat.

Felix Kaser begann schon sehr früh seinen Weg in der Welt der OpenSource zu ebnen. Der gebürtige Meraner besuchte die Gewerbeoberschule in Bozen, mit dem Schwerpunkt Informatik, studierte dann an der TUM in München und schloss mit Master im Hauptfach Software Engineering ab. Während dieser Zeit arbeitete Felix an mehreren OpenSource Projekten mit, entwickelte Anwendungen für Android und bekam schlussendlich eine Anstellung im Land der unbegrenzten Möglichkeiten.

Zum ersten Mal in Kontakt mit OpenSource kam Felix dank eines Kommilitonen. Dieser empfahl ihm beim „Google Summer of Code“ mitzumachen, es handelt sich dabei um ein Stipendium das Google für Software Entwickler ausschreibt. Um das Stipendium zu erhalten, musste ein freies Opensource Software Projekt während des Sommers erstellt oder ein bestehendes weiterentwickelt werden. Felix unterstütze dafür Daniel Siegel, der die OpenSource Software „Cheese“ entwickelt hat. „Es handelt sich um eine GNOME Webcam Applikation. Durch diese Software können Fotos durch die Webcam des Laptops gemacht werden und können später bearbeitet und mit anderen Usern geteilt werden, ähnlich wie bei „Apple Photo Booth“. Die Idee zur OpenSource Software konnte er nach Abschluss des Google Summer of Code, bei einer Entwickler-Konferenz in Istanbul vorstellen.

Während dieser Konferenz lernte Felix die Firma „Collabora“ aus Cambridge kennen und bekam die Chance neben dem Studium am Chatprogramm „Empathy“ für die englische Firma mitzuarbeiten. Bei Empathy handelt es sich um eine OpenSource Software, die eine Echtzeit-Kommunikation zwischen verschiedenen Nutzern ermöglicht. Felix unterstützte die Firma indem er Kontaktinterface, Suchfunktion als auch Accountverwaltung der OpenSource Software mitprogrammierte.

Nach Ende der Zusammenarbeit unterstützte Felix das Startup-Unternehmen „Moid“ aus München. Schwerpunkt war die Entwicklung einer App für Android und IOS. Diese App digitalisiert Visitenkarten und leitet sie automatisch an Nutzer, welche sich in der näheren Umgebung befinden, weiter. Dadurch soll ein leichter Überblick über potentielle Interessenten und Kontaktpersonen ermöglicht werden, zudem wird der Zeitaufwand zum Vernetzen reduziert.

Mit dem Abschluss der Erstversion der App, folgte ein Praktikum bei „Mayflower”. Bei der Münchner IT-Firma arbeitete er erneut mit OpenSource-Softwares, um sowohl Webseiten als auch Webanwendungen für größere Firmen zu erstellen. Zudem floss die Faszination von OpenSource auch in seine Masterarbeit mit ein. Speziell für diese entwickelte er ein Modul, das Sensordaten von Robotern visualisieren konnte. „Die Arbeit drehte sich um das Open-Source-Projekt „ROS“ (Robot Operating System): es geht um die Entwicklung und das Programmieren von Robotern“. Später wurde seine Masterarbeit in diesem Bereich auch publiziert.

Seine vorletzte Destination im Bereich der Softwareentwicklung brachte ihn zu der Firma „Wywy“. Er entwickelte Applikationen für eine App, die es dem Zuschauer ermöglicht per Handy Fernsehprogramminformationen zu erhalten, bei Gewinnspielen mitzumachen oder sich mit anderen Zuschauern derselben Sendung zu unterhalten.

Schließlich trat die Firma „Oracle“ aus San Francisco ins Bild und bot ihm einen Job in dessen Forschungsabteilung an. „Die Entscheidung war nicht schwer, da man in San Francisco am Puls der Zeit ist und Kalifornien die Wiege neuer technologischer Entwicklungen ist“. Seit einem Jahr arbeitet Felix nun an Graphen-Verarbeitung. „Darunter versteht man einen Algorithmus, der auf Netzwerken arbeitet. Es werden Empfehlungen für weitere Online-Käufe, evtl. Freunde oder potenzielle Follower errechnet und dem User dann mitgeteilt“.

Doch nicht nur im Ausland hat Felix an OpenSource Projekten gearbeitet, sondern auch in Südtirol am TIS, hat er während seines Studiums beim GNOME Projekt mitgeholfen. „Es ging um das Erstellen von Entwicklerwerkzeugen, um den Einstieg von Anfängern in die OpenSource Szene zu erleichtern“. Denn laut Felix ist in Südtirol und ganz besonders durch das TIS, die Entwicklung von OpenSource-Softwares stark etabliert. „Besonders beim Einsatz von OpenSource-Softwares im Bereich der öffentlichen Verwaltung und der öffentlichen Verkehrsmittel nimmt Südtirol und das TIS eine Vorreiterrolle ein“.

OpenSource hat Felix nicht nur geholfen einen Job bei einem internationalen Konzern zu ergattern, sondern er konnte dadurch auch hilfreiche und innovative Softwares während seines Karriereverlaufes entwickeln, die heute noch benutzt werden und anwendbar sind.

 

Fabian Forer