La Cort wirbt mit dröhnendem Hall
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Viel wurde bereits über den Verkehr auf den Pässen diskutiert, ohne wirkliche Lösungen zu finden. SALTO berichtete bereits davon, dass Hotels währenddessen weiterhin mit Sportboliden und Autotouren für Touristen werben. Eine Leserin fragt sich: Wann werden endlich Maßnahmen gesetzt?
In Gröden leben zu dürfen, ist eine große Ehre. Die Schönheit der Berge und Gipfel ist weltweit einzigartig. Wir sollten uns dieser Einzigartigkeit jeden Tag bewusst sein. Doch die Ehre, dieses Naturwunder vor der Haustür zu haben, bedeutet auch, touristische Überlastung, ein ganzjährig exzessives Verkehrsaufkommen, immer höhere Preise, ein entfremdetes Dorf sowie zunehmende Eingriffe in Natur und Umwelt akzeptieren zu müssen. Es schmerzt, wenn man bei jedem Almbesuch feststellen muss, dass da oder dort wieder ein Stück Natur geopfert wurde, um den Profit einiger weniger zu steigern, die sowieso schon genug haben.
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„Dolomites Super Car Days“
Diese grenzenlosen Eingriffe sind nicht nachvollziehbar, denn die Natur ist der Grund, warum Gäste überhaupt zu uns kommen. Aber offensichtlich reicht es nicht aus, eine atemberaubende Natur zu bieten, die Faszinationen und Emotionen auslöst. Um noch mehr Profit aus den Touristen zu schlagen, will man zusätzlich alle möglichen Aktivitäten anbieten: Helikopterflüge, Rallyes auf den Pässen, Downhill und Skikarussells verwandeln unser schönes Tal zusehends in einen Zirkus.
Vonseiten der Liftgesellschaften und Hoteliers in Gröden kommt so viel Ausbaudruck (auch des touristischen Angebots), dass man meinen könnte, sie seien die Geldgierigsten der Welt. Ein gutes Beispiel dafür sind die Autotouren über die Dolomitenpässe, für die Hoteliers und Touranbieter werben.
Auch das Hotel La Cort veranstaltet solche Touren, die sogenannten „Dolomites Super Car Days“. Voraussetzung: dein eigener mindestens 300 PS starker Bolide. Bis zu 15 Sportwagen können im Juni 2026 daran teilnehmen. Das Hotel La Cort hat ohnehin keinen unbeschadeten Ruf – insbesondere seit der Diskussion um die Entweihung der Grödner Puppe.
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Die Grödner Puppe ist ein historisches Grödner Spielzeug, das im Adults-Only-Hotel La Court, das den Beinamen „My Dollhouse" trägt, in Zusammenhang mit Romantik-Paketen für Paare genannt wird.
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Doch damit nicht genug: Auf ihrer Website bewerben sie Autorennen über die Dolomitenpässe und reizen die Autofahrer damit, dass das „Dröhnen ihrer Supersportwagen von den Felswänden der Dolomiten hallen“ wird. Die Arroganz dieses Textes ist, im Kontext der Diskussionen während der vergangenen Saison, unter jedem Niveau.
Die Dolomiten scheinen dazu verdammt zu sein, zu einem Vergnügungspark für Konsum und Unterhaltung zu werden. Das Dröhnen der Motoren an den Dolomitenwänden, wie es das Hotel La Cort anbietet, ist einfach nur beschämend. Ist das die Art von Touristen, die man anziehen wollte? Wenn dem so ist, dann sind wir nicht weit von einem Ausverkauf unserer Heimat entfernt.
Meine Frage an die Politik lautet daher: Wird sie endlich fähig sein, eine Lösung für die Pässe zu finden? Es wird höchste Zeit, dass sie Mut zeigt und den Touristen nicht länger erlaubt, alles zu tun, was sie wollen! In anderen Tourismusgebieten – sogar in weniger entwickelten – herrschen zumindest der Mut und die Klugheit, Regeln und Verbote aufzustellen. Ich bin zuversichtlich, dass die Verantwortlichen des Hotels La Cort auch ohne die Super Car Days über die Runden kommen können.
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Dieser Hotelier und viele seiner Kollegen fördern mit Inbrunst den Rückgang der sogenannten "Tourismusgesinnung"!
Und dann wird auf Seminaren und Tagungen darüber gesprochen, wie diese in den Keller gerutschte Tourismusgesinnung bei den Einheimischen wieder erhöht werden kann!
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Bitte um Antworten, danke!
Das muss Satire sein…
Das muss Satire sein…
Bravo! Das nenne ich…
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