Stand die Idee einmal tatsächlich einmal im Raum, dass der große und bekannte Schriftsteller und Dramatiker Bertolt Brecht als möglicher Intendant für ein mögliches Südtiroler Landestheater in Bozen vorgesehen war? Es gibt bislang lediglich Indizien, leider keine Beweise. Veilleicht kommt ja noch was dazu zum Vorschein...

Die Geschichte ist da, aber nicht belegbar. Der vor 25 Jahren Monate verstorbene Wiener Kulturjournalist Arthur West (1922-2000) – von 1969 bis zu seiner Pensionierung 1982 war er Leiter der Kulturredaktion der österreichischen Tageszeitung Volksstimme – erinnerte sich an ein gemeinsames Foto des literarischen Weltstars Bertolt Brecht und dem Südtiroler Lokalpolitiker Silvius Magnago. Brecht habe scheinbar Interesse an einem hohen Theaterjob in Bozen gehabt. Aber kann das stimmen? „Er dachte in Bozen, Tirol, da könne er sich niederlassen...“, bestätigt auch eine Zeile des ebenfalls verstorbenen Literaturkenners Marcel Reich-Ranicki im Buch Lauter schwierige Patienten. Bisher sind aber weder im Brecht-Archiv in Berlin noch im Brecht-Museum in Augsburg Belege zum überlieferten Brecht-Foto mit Magnago oder dazu passende Dokumente aufgetaucht. Vielleicht liegen sie gut versteckt im Archiv der Volksparteizentrale oder der Magnago-Stiftung... 

„Brecht in Havanna: Disdancing Effect – Der Sparrings Partner Bertolt Brecht oder Brecht war schon immer in Kuba!“ nannte sich eine Aktion der beiden Künstler Felipe Dulzaides und Hans Hs Winkler in Kooperation mit dem kubanischen Schauspieler Doime. Theaterstücke von Bertolt Brecht wurden und werden seit den 1960er Jahren regelmäßig, mit großem Erfolg in Havanna aufgeführt und reflektierten die anstehenden Probleme. Die beiden Künstler unternahmen – zusammen mit „Bertolt Brecht“ – „eine Reise durch Havanna, um Realitäten des Lebens zu erkunden, und um eine Collage mit Versatzstücken zu bilden.“ Entstanden ist daraus auch ein Film.