Gesellschaft | Nachhaltigkeit

Weißes Kreuz legt Konzept vor

Der mitgliederstärkste Verein Südtirols will seine Ökobilanz verbessern, etwa durch bedarfsorientiertes Waschen der Dienstkleidung und einem Projekt für Elektromobilität.
Nachhaltigkeitskonzept vom Weißen Kreuz
Foto: Weißes Kreuz
  • Das Weiße Kreuz präsentierte gestern (27. Februar) in Zusammenarbeit mit dem Ökoinstitut Südtirol sein Nachhaltigkeitskonzept. Über einen Zeitraum von einem Jahr hat eine Arbeitsgruppe intensiv an dem Vorhaben gearbeitet. Nun liegt der Bericht mit knapp 30 Seiten vor, inklusive eines verbindlichen Maßnahmenkataloges.

  • Das Weiße Kreuz

    Der Verein zählt mittlerweile knapp 135.000 fördernde Mitglieder, über 3.600 Freiwillige, 434 Angestellte sowie mehr als 800 Mitglieder der Jugendgruppen.

    „Als mitgliederstärkster Verein in Südtirol war es uns ein Anliegen, gesellschaftliche Verantwortung zu übernehmen und unsere Bemühungen im Bereich der Nachhaltigkeit festzuhalten“, erklärt der Präsident des Weißen Kreuzes, Alexander Schmid. Um eine Expertise an der Seite zu haben, holte sich der Landesrettungsverein das Ökoinstitut Südtirol mit an Bord. 

  • Die Grundlage für die gewonnenen Erkenntnisse bildete eine gründliche und transparente Untersuchung sämtlicher Abläufe und verfügbarer Verbrauchsdaten im Verein. Herzstück des Prozesses war ein eintägiger Workshop mit über 70 freiwilligen und angestellten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern aus allen Teilen des Landes.

    „Das vorgelegte Konzept ist das Ergebnis unserer Anstrengungen und zeigt das Engagement des Vereins für die zukunftsgerechte Gemeinschaft“, so der Direktor des Weißen Kreuzes, Ivo Bonamico. Das Konzept, welches kurzfristige und mittelfristige Ziele umfasst, soll dem Vorstand in den kommenden vier Jahren ein Leitfaden sein.

  • Die Maßnahmen

    Das „Upcycling“-Projekt: Ausgemusterte Dienstkleidung des Vereins wird zu Zubehör und Artikel verarbeitet. Foto: Weißes Kreuz

    Trotz der jährlich über 10 Millionen Kilometer, die das Weiße Kreuz mit seinen Einsatzfahrzeugen zurücklegt, sei es ein Hauptanliegen des Vereins, die eigenen CO2-Emissionen zu reduzieren. „Rettungsdienst und Krankentransport sind ein relevanter Dienst, hier können wir keine Experimente eingehen. Wir stehen aber im Kontakt mit führenden Industrieunternehmen und werden noch 2024 ein spannendes Pilotprojekt im Bereich Elektromobilität vorstellen“, sagt Schmid. 

    Viele der ausgearbeiteten Maßnahmen seien bereits in Umsetzung „Dazu zählen das bedarfsorientierte Waschen der Dienstkleidung und der Bettwäsche in den Sektionen anstelle der zentralen Wäsche, sowie ein neuer Reinigungszyklus für den Fuhrpark, aktive Regenwassernutzung und die Ausstattung der neuen Sektionsstandorte mit Photovoltaik-Anlagen“, erklärt Schmid. „Viele der Vorschläge sind aus unserer Basis gekommen, was dem Konzept einen zusätzlichen Nachdruck verleiht“, betont Bonamico.

    Die Mitarbeiterinnen sollen weiterhin im Mittelpunkt stehen: So ist eine proaktive Gesundheitsförderung für alle Mitarbeiter geplant, ebenso wie eine stärkere Vereinbarkeit von Familie und Beruf sowie eine inklusive Bild- und Wortsprache in der gesamten Kommunikation. Überwacht wird die Umsetzung des Konzeptes durch Nachhaltigkeitskoordinatoren, die sowohl in der Landesleitung des Vereins als auch in den Sektionen installiert werden.

    Die Geschäftsführerin des Ökoinstituts, Sonja Abrate, lobt die verbindlichen Maßnahmen des Weißen Kreuzes und zeigt sich erfreut über das landesweite Engagement des Vereins. Ihrer Meinung nach kann der Landesrettungsverein zukünftig als glaubwürdiger Botschafter für Nachhaltigkeit in Südtirol fungieren.

    Als besondere Initiative wurde im Rahmen der Pressekonferenz auch das „Upcycling“-Projekt des Weißen Kreuzes vorgestellt, bei dem ausgemusterte Dienstkleidung des Vereins einen neuen Lebenszyklus erhält. In Zusammenarbeit mit der Sozialgenossenschaft Insieme sowie dem Unternehmen SIGGI Group werden aus der alten Dienstkleidung Zubehör und Artikel für Mitarbeiterinnen und Freunde des Vereins hergestellt.

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