Blechlawinen von Pässen verbannen

Nun pocht offensichtlich auch die UNESCO auf eine rasche Umsetzung der Verkehrsbeschränkung auf den Dolomitenpässen. Noch heuer will der Verwaltungsrat der Stiftung Dolomiten UNESCO Medienberichten zufolge in der Sache entscheiden. Und den Verkehr auf den viel befahrenen Pässen regeln. Dass eine einvernehmliche Lösung zwischen den betroffenen Gemeinden, Provinzen und Regionen sowie UNESCO und dem Komitee für den Schutz der Dolomitenpässe noch vor Start der heurigen Motorradsaison gefunden wird, ist jedoch unwahrscheinlich. Eine solche forderte unter anderem der Dachverband für Natur- und Umweltschutz bereits Anfang dieses Jahres. Umweltlandesrat Richard Theiner hatte damals angekündigt, mittels Zeitfenstern den Verkehr auf den Dolomitenpässen beruhigen zu wollen.
Erfreut über die Initiative des Verwaltungsrates der Stiftung Dolomiten UNESCO zeigt sich indes der Alpenverein Südtirol. Er erinnert in einer Presseaussendung daran, wie die Dolomitenpässe während der Sommermonate von “regelrechten Blechlawinen überrollt” würden. Davon seien rund ein Drittel Motorradfahrer. Die übermäßige Lärmbelästigung durch den Motorradverkehr hat auch dazu geführt, dass für das Sellajoch bereits eine zeitweise Sperre beschlossen wurde. Diese greift – sofern die Regelung für rechtlich in Ordnung befunden wird – ab dem Sommer 2016.
Für eine zeitlich befristete Sperrung der Dolomiten-Passstraßen im Allgemeinen sprechen sich unisono mit dem AVS auch die alpinen Vereine des Trentino aus. Insbesondere der Individualverkehr soll eingeschränkt werden. Dafür wäre eine Sperre von 10 bis 15 Uhr vorstellbar. Denn dadurch wäre hauptsächlich der Touristenverkehr betroffen. Gleichzeitig schwebt den Alpenvereinen der Einsatz eines “effizienten, eng getakteten Shuttlebussystems vor. “Die Auszeichnung als UNESCO-Weltnaturerbe kann nämlich nicht nur Werbemaßnahme und Wirtschaftsfaktor sein, sondern sie stellt auch eine besondere Verpflichtung in Hinblick auf den Schutz und die nachhaltige Entwicklung dieser einzigartigen Gebirgsregion dar”, so der Schluss der alpinen Vereine.
Nun gelte es, dass die drei betroffenen Provinzen Bozen, Trient und Belluno einen gemeinsamen Lösungsansatz erarbeiten. Auch die lokale Bevölkerung und deren wirtschaftliche Interessen sollen berücksichtigt und mit einbezogen werden.
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