Benko: Knapp sieben Prozent haben abgestimmt
6445. Diese Zahl steht am Ende des ersten Tages der Bürgerbefragung zum Benko-Projekt. 6445 Bürgerinnen und Bürger, das sind knapp sieben Prozent der 93.594 Wahlberechtigten, haben ihre Stimme für oder gegen den vieldiskutierten Plan für eine städtebauliche Umstrukturierung (PSU) des Areals rund um den Bozner Busbahnhof abgegeben. Eine durchaus herzeigbare Beteiligung für diese Art von Befragung, war der allgemeine Tenor. Klarer Magnet war das Wahllokal am Sitz der Gemeinde in der Gumergasse. Aufgrund des großen Andrangs dort starteten Gemeindebedienstete einen Aufruf über die Medien, auch die anderen 27 Wahllokale der von Kommissar Michele Penta verfügten Befragung zu nutzen.
All jene, die am ersten Tag nicht abgestimmt haben, können noch bis einschließlich kommenden Montag täglich von 8 bis 20 Uhr über die Zukunft des zentralen Viertels mitentscheiden. Im Gegensatz zu anderen Wahlen kann bei der selbstgebastelten Abstimmung in jedem der Wahllokale abgestimmt werden; es reicht das Vorlegen eines Ausweises.
An vermeintlichen Entscheidungshilfen auf beiden Seiten fehlt es auch nach Beginn der Abstimmung nicht. Während die Signa-Gruppe bzw. der Verein Zukunft Bozen in Werbeschaltungen täglich neue prominente Befürworter des Projekts wie zuletzt Ex-Landeshauptmann Luis Durnwalder für ein „Ja“ aufmarschieren lassen, verglich der Grüne Bürgermeisterkandidat Norbert Lantschner das Kaufhausprojekt am Dienstag in einem wortgewaltigen Blogbeitrag mit dem nationalen Referendum über die Zukunft der Erdöl- und Erdgasbohrungen (TRIVELLE) am 17. April. „Bei beiden Vorhaben BENKO & Trivelle finden wir sämtliche Strategien der Manipulation und Indoktrination, um das Wahlvolk zu desinformieren, es abzulenken und für ihre Interessen gefügig zu machen“, heißt es darin unter anderem. Weit nüchterner der Wunsch eines salto-Kommentators zur laufenden Befragung: „Speriamo che vada a votare ben più del 50% della popolazione. Per dare un senso a tutto ciò.“