Umwelt | Flughafen

"Und zwar Stück für Stück"

Das Gutachten des UVP-Beirates zum Flughafenkonzept steht online. "Die Argumente der Befürworter werden ad absurdum geführt", kommentieren Natur- und Umweltschützer.

“Als Gegner eines Ausbaus des Bozner Flughafens werfen uns die Flughafen-Befürworter immer wieder vor, falsche Informationen zu verbreiten”, schreiben Klauspeter Dissinger und Andreas Riedl am Freitag Mittag in einer Aussendung an die Medien. Die beiden Vertreter des Dachverbands für Natur- und Umweltschutz haben das nun online veröffentlichte Gutachten des Umweltbeirates des Landes genauestens studiert. Mit diesem hatte der Beirat und allen voran dessen Vorsitzender Flavio Ruffini die Notwendigkeit einer Umweltverträglichkeitsprüfung für den Flughafenausbau und der Verlängerung der Start- und Landebahn des Bozner Flughafens um 30 Meter auf 1.462 Meter gerechtfertigt. Das Gutachten widerlege die Argumente der Flughafen-Befürworter, allen voran der Landesregierung, stellen Dissinger und Riedl fest – “und zwar Stück für Stück”. Etliche Behauptungen der Befürworter würden gar “ad absurdum” geführt.

Darunter etwa jene der “vernachlässigbaren” Emissionsbelastung im Einzugsbereich des Flughafens, von dem die Flughafen-Lobby spreche, so die Umweltschützer. Die Experten des UVP-Beirates hingegen sähen “eine echte Gefahr für Mensch und Umwelt”: “Die Schadstoffbelastung, so der Beirat in seinem Gutachten, steige um ein Vielfaches”, konstatiert man beim Dachverband. Tatsächlich heißt es an einer Stelle in dem Dokument: “In Bezug auf das Ausbauszenario gemäß dem (…) Entwicklungskonzept (das im Auftrag der ABD von der Airport Consulting Vienna erstellt wurde, Anm. d. Red.) ist mit einer Zunahme der Schadstoffemissionen im Ausmaß zwischen 150 und 400% zu rechnen.” “Beeindruckende, vor allem aber beunruhigende Zahlen”, meinen Dissinger und Riedl. Selbiges gelte für die Lärmentwicklung, deren Grundpegel in den Wohngebäuden in der Einflugschneise laut Gutachten “in den Wochen mit dem höchsten Flugverkehr um 8 bis 10 Dezibel” zunehmen würde. “Dies entspricht einer Verdoppelung des gefühlten Lärms und einer enormen Beeinträchtigung der Lebensqualität”, kommentiert man beim Dachverband.

Man lädt die Bevölkerung und alle, die “die Experten- der Lobbymeinung vorziehen” nun ein, sich das Gutachten des UVP-Beirats herunterzuladen, um sich “objektives Bild” zu machen.