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Inklusiver Tourismus am Bletterbach

Am Bletterbach werden Ansätze ausgetestet, die den Tourismus vor Ort barrierefreier und inklusiver für alle Besucher*innen gestalten könnten.
GEOPARC Bletterbach
Foto: (c) GEOPARC Bletterbach

Viele Wanderer, Wissenschaftler oder andere Wissbegierige und Naturinteressierte zieht es jährlich zum Bletterbach und seiner Schlucht, dem „Grand Canyon Südtirols“. Um den Besuch vor Ort barrierefreier und inklusiver zu gestalten, hat das Geologiemuseum der Dolomiten in Predazzo gemeinsam mit dem GEOPARC Bletterbach und der Sozialgenossenschaft independent L. bei einer Onlineschulung Konzepte vorgestellt, wie der Bletterbach für alle Menschen zugänglich und erlebbar gemacht werden kann, unabhänging von sprachlichen, physischen Barrieren oder persönlichen Behinderungen.

Die Konzepte gehen aus dem österreich-italienischen Interreg-Projekt GATE „Granting Accessible Tourism for Everyone“ hervor. Die Bletterbachschlucht wurde als Pilotprojekt ausgewählt, an dem auch die Stiftung Dolomiten UNESCO beteiligt war.

Dabei geht es einerseits um die Erfahrung und das Erlebnis in der Natur selbst, anderseits auch um die Informationen rundherum, die man im Geologiemuseum und im GEOPARC erhalten kann. Es wird ein ganzheitlicher Ansatz in Puncto Barrierefreiheit bedacht, denn abgesehen von einer schönen Naturerfahrung könne man in der Bletterbachschlucht 40 Millionen Jahre Erdgeschichte erleben, viel lernen, und Menschen vor Ort für eine Achtung der Natur gewinnen.

„Wir befinden uns jetzt im Zeitalter des Digitalen, welches für alle Menschen inklusiv zugänglich sein muss. Durch den Einsatz innovativer Technologien und die grenzüberschreitende Zusammenarbeit im Rahmen von GATE ist es uns gelungen, barrierefreie Online-Instrumente für alle zu entwickeln und vier konkrete Implementationsbeispiele für die Südtiroler Pilotstätte GEOPARC Bletterbach zu realisieren“, so der GATE-Projektleiter Günther Ennemoser, der gemeinsam mit Christian Weber, dem Direktor des GEOPARC Bletterbach die Ergebnisse und erste Erfahrungen vorstellte.

 

Für den Bletterbach wurden neue Technologien im Pilotprojekt ausgetestet, um ihren Gebrauch nach ersten Erfahrungen und Rückmeldungen auch auf andere Gebiete ausweiten zu können. Dazu gehören neue digitale Erlebnismöglichkeiten wie eine barrierefreie Web-App für multimediale Inhalte, die auch in der italienischen Gebärdensprache LIS genutzt werden kann. Sie ist vom Smartphone aus zugänglich und enthält vertiefende Informationen für jede Altersgruppe.

Auf dem Themenweg in Bletterbach gibt es mehrere digitale Infopoints, ebenso ist der Weg auch für Personen mit motorisiertem Rollstuhl zugänglich.  Ebenfalls wurde ein Chatbot entwickelt, mit dem man über die Facebook-Seite des GEOPARC didaktische und barrierefreie Spiele spielen kann.  Auch kann man über im GEOMuseum Radein über eine Virtual-Reality-Brille die Schlucht in Bletterbach durch einen 3D-Film überblicken.  Denn nicht jeder Mensch könne in die Schlucht wandern, solle aber über entsprechende Tools trotzdem in den Genuss dieser immersiven Besuchererfahrung kommen können.

„Für uns war dieses Projekt eine gute Gelegenheit, uns mit dem Thema Barrierefreiheit auseinanderzusetzen und Werkzeuge zu finden, um die Besonderheiten unseres Dolomiten UNESCO Welterbes auch jenen Menschen zugänglich zu machen, die nicht in die Schlucht wandern können“, so Christian Weber.