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Kein Vorbeischauen, kein Aufschauen

Der erste Spieltag der Heim-WM ist Geschichte. Die Azzurri können einen (fast) perfekten Start gegen Rumänien verbuchen. Einige Stimmen des Teams im Überblick.
Italia Romania
Foto: Vanna Antonello
  • Gestern ging der erste Spieltag der IIHF World Championship Division I Group A in der Eiswelle über die Bühne. Und was für ein Auftakt! Inklusive Überraschungssieg der Südkoreaner über die favorisierten Slowenen (4:2), einem 3:1-Sieg der Ungarn vor hunderten mitgereisten Fans gegen aufopferungsvolle Japaner und einen starken Start der Azzurri gegen letztendlich blasse Rumänen (6:1). Wie sehen die Italiener ihren Auftakt?

    Mike Pelino, Headcoach des Blue Teams zeigt sich zufrieden: „Wie wir gestartet sind, gefällt mir wirklich gut. Es war großartig, wie unsere Spieler raus sind und gleich die Unterstützung der Fans erfahren haben.“ Es sei beeindruckend gewesen, wie seine Jungs spielten, der ausgezeichnet parierende rumänische Goalie Toke hätte ein noch höher ausfallendes Ergebnis verhindert. Nur nach dem 2:1-Anschlusstreffer der Rumänen wäre das Spiel kurz wackelig gewesen, aber Goalie Andy (Bernard) habe ebenfalls gut gehalten. Ob sich hinsichtlich des Spiels gegen Japan am morgigen Dienstag etwas an der taktischen Auslegung ändere, lies Pelino offen, heute werden sie das Video analysieren und auch sehen wie es um die beiden Goalies Bernard und Clara steht und entscheiden. Pelino sieht keine klar besseren beziehungsweise schlechteren Teams, alle sechs Mannschaften würden ausgezeichnetes Hockey spielen, jeder könne grundsätzlich gewinnen: „Ich will an niemanden vorbeischauen, aber auch zu niemanden aufschauen.“ Es gehe von Spiel zu Spiel. 

    Eine Einschätzung, die auch HC Bozen-Kapitän Daniel Frank, der gestern das wichtige 3:1 erzielte, teilt: „Wir müssen von Spiel zu Spiel denken.“ Die Slowenen hätten etwa überraschend gegen Südkorea verloren, jeder könne jeden schlagen. „Wenn du nicht zu hundert Prozent in deinem Spiel bist, kannst du gegen jeden verlieren, deshalb dürfen wir nur ans nächste Spiel denken.“ Das Blue Team hätte sich zu Beginn der Partie gegen Rumänien auch ein wenig hart getan reinzukommen, es sei ein wenig Nervosität in der Luft gelegen. Im zweiten Drittel hätte man dem Gegner zu viele Chancen gelassen, daran sei noch zu arbeiten, aber auch Frank zeigt sich im Großen und Ganzen zufrieden mit der Debütperformance des Teams sowie mit der Atmosphäre in der Eiswelle. Der erste Platz, Gold, das sei das große Ziel.

  • Mission Aufstieg: Auftaktsspiel nach Maß Foto: Vanna Antonello
  • Ich will an niemanden vorbeischauen, aber auch zu niemanden aufschauen.“

    Anthony Salinitri, der mit seinem Doppelpack und Assist zum gestrigen Man of the Match auf italienischer Seite (auf rumänischer der hervorragende Schlussmann Toke trotz sechs Gegentreffer) auserkoren wurde, sah sein Team mit einer Spielstrategie, die sie exzellent auszuführen vermochten. „Wir waren ausgezeichnet darin, Chancen zu kreieren und es lief hervorragend für uns.“ Aber wie auch sein Coach und sein Teamkollege, mahnt Salinitri, dass jedes Team zum Gewinnen da sei, daher müsse man sich sofort neu fokussieren.

    Der Schweizer Legionär Diego Kostner bezeichnete das Spiel als kompliziert, wie es Auftaktspiele oft seien. Gerade vor heimischen Publikum könne der Druck hoch ausfallen, da ein (deutlicher) Sieg beinah erwartet werden würde. Es sei ein zweischneidiges Schwert. Bis auf die kurze Phase vor und nach dem Anschlusstreffer der Rumänen, hätte das Team aber eine gute Leistung gezeigt. 

    Morgen um 19.30 Uhr geht es für das Blue Team gegen Japan. Die Männer aus Nippon zeigten gegen Ungarn, trotz der Niederlage, starkes, dynamisches und aufopferungsvolles Hockey. Es wird auf jeden Fall eine deutlich härtere Prüfung als das Debüt gegen Rumänien, dies haben die Azzurri dafür aber auch fast reibungslos für sich entscheiden können.