Auf steilem Steig nach Afing
Noch liegt kein Schnee und die Wege sind nicht vereist, so unternehmen wir eine etwas abenteuerliche Wanderung vom Moarhäusl an der Sarner Straße nach Afing. Nach der Einkehr im Dorfgasthaus Moar führt uns der Rückweg über einen hangquerenden Waldsteig wieder ins Tal zurück, aber etwas nördlicher, wir stoßen dann beim ehemaligen Gasthaus Halbweg wieder auf die Talstraße. Der Weg ist ungemein abwechslungsreich, für den sehr steilem Aufstieg braucht es gutes Schuhwerk und Puste, da kommt keine Langweile auf. Für die Mühe werden wir im guten Dorfwirtshaus mit vorzüglicher Hausmannskost entschädigt.
Zum Wegverlauf
Mit dem Bus fahren wir bis zur Haltestelle Moarhäusl. Einst war hier ein vielbesuchtes Fuhrmannswirtshaus an der Sarner Straße und die Talstation einer Materialseilbahn, jetzt ist hinter dem unbewohnten Haus ein Depot für Baumaterial. Am Maschendrahtzaun entlang gehen wir auf den Bach zu, jetzt heißt es gleich die Krallen zeigen, der Steig (Nr. 3, die Gehzeit nach Afing ist mit 1 h 10’ angegeben) geht gnadenlos steil durch buschdurchsetzte Felswände bergauf. Nach 20 Minuten Gehzeit steht ein gemauerter Bildstock am Weg, das Tarneller Stöckl. Es erinnert an den Priester Tarneller, der hier verstarb. Bei einem neu angelegten Weinberg hat der Besitzer den jahrhundertealten Steig einfach rücksichtslos umgeleitet, es gibt zwar reichlich Markierungen, aber der neue Steig ist erbärmlich schlecht. Erst am oberen Rand des Weinberges stoßen wir auf einen überbreiten Traktorweg, dazu haben die Landesbeiträge, die für die Weinberganlage und den Straßenbau wahrscheinlich reichlich geflossen sind, gereicht, für einen neuen guten Steig anscheinend nicht. Der Weg ist nun ebener und breiter, es eröffnet sich eine weite Sicht nach Süden über die Sarner Schlucht, bei dem Stadel und der Hausruine vom „Weinberger“ (bis hierher 50 Minuten, 300 Hm) teilt sich der Weg, wir gehen geradeaus in 10’ ins Dörfchen Afing. Es eröffnen sich schöne Ausblicke zu den Wiesen von Afing, zur Sarner Scharte, zu den auf steilen Rodungsinseln gelegenen Streuhöfen auf der Ritter Talseite. Nach der Einkehr folgen wir dem Verlauf der Asphaltstraße nordwärts (Markierung 1, Wegweiser "Halbweg") bleiben bei einer Wegteilung rechts (1A). Oberhalb des Schönafingerhofes taucht der breite gute Steig in den Laubwald ein und senkt sich allmählich bergab. Nach etwa einer knappen Stunde ab Afing treffen wir bei den Häusern von Halbweg auf die Sarner Straße und die Bushaltestelle.
Interessantes am Weg
Das Tarneller Stöckl.
Es erinnert an den Priester Josef Tarneller (4. 8. 1844 in Tschars, Vinschgau), der hier am Afinger Weg am 2. 7. 1924 einen Schlaganfall erlitt und verstarb. Tarneller war Wissenschaftler und Heimatkundler, er dokumentierte die Geschichte der Höfe im Burggrafenamt und im Eisacktal und machte sich um die Hof-, Flur-, Orts- und Familien-Namenforschung im heutigen Südtirol verdient. Sein Grabstein befindet sich auf dem Friedhof in Gries.
Einkehrmöglichkeiten:
Gasthof Moar
Das einzige Gasthaus in Afing, in der Ortsmitte. Zum Haus gehört eine große Landwirtschaft, Vieles für die Küche kommt vom eigenen Hof. Hervorragend die Schlutzkapfen und die verschiedenen Knödelarten. Im Herbst finden Alles was auf die Schlachtplatte kommt, von hausgemachten Haus- und Blutwürsten zu Rippchen, Surfleisch und dazu Kraut und Knödel. Verführerisch die Kuchen, Krapfen und Torten. Familie Furggler, Afing Dorf 38, 39050 Jenesien, Tel. 0471 350055. 1. Februar bis Weihnachten geöffnet, Dienstag Ruhetag.
Toureninfo:
Charakteristik: Kurz, aber anspruchsvoll. Schmale, steile und holprige Steigstücke beim Aufstieg, stellenweise mit Stahlseilen als Handlauf. Durchgehend gut markiert.
Länge 5 km
Gehzeit 2 h
Höhenleistung 400 m im Aufstieg, 290 im Abstieg
Anfahrt. Der Bus ist ideal, er verkehrt an Werktagen im Halbstundentakt, bei Start und am Ende der Tour finden wir eine Haltestelle. Fahrplan unter www.Sii.Bz.it