"Frauen verändern Politik!" war das Motto, unter dem am Freitag knapp siebzig Politikerinnen aus Südtirol und Tirol im Südtiroler Landtag zusammen kamen. Geballte Kraft durch eine stärkere Vernetzung und mehr Austausch, lautet die Idee hinter dem Tiroler Frauenlandtag. Nicht zufällig findet dieser im Vorfeld der Südtiroler Gemeinderatswahlen statt, ist doch auf kommunaler Ebene das Verhältnis zwischen politisch aktiven Frauen und Männern besonders unausgeglichen. 10 Bürgermeisterinnen bei 116 Gemeinden ergibt in Südtirol gerade einmal einen Frauenanteil von 8,6 Prozent; in Tirol sieht er mit 3,9 Prozent noch magerer aus. In den Gemeinderäten ist hierzulande nur rund jede fünfte eine Frau; auch hier steht Tirol 16,4 Prozent noch einmal schlechter da.

Doch was würde sich ändern, wenn mehr Frauen mitbestimmen können? Das zeigt auch die Resolution, die am Tiroler Frauenlandtag verabschiedet wurde. Mehr als dreißig Themen und Anliegen – von der sicheren Rente über die Schließung der Lohnschere und die Stärkung des weiblichen Selbstbewusstseins bis hin zur Benennung von Straßen nach weiblichen Persönlichkeiten. Aktiv dabei auch die Grünen Frauen, die ihre Forderungen am Montag noch einmal gesondert vorbringen. „Die Gemeinde soll die erste Geige spielen, wenn es um das Wohl der Bürgerinnen und Bürger geht. Für die Frauen ist dies besonders wichtig, weil sie vor Ort am besten vernetzt sind. Unsere Vorschläge sind Beispiele für weitsichtiges Denken und Handeln, Anreize für positiven Wandel", schreibt die Bozner Bürgermeister-Kandidatin der Grünen Cecilia Stefanelli. Einige Beispiele dafür: ein autofreier Tag in der Europaregion, ein Netz von kleinen und mittleren Biounternehmen von Frauen, die Förderung von fairem Handel auf Gemeinde-Ebene, schnelle Hilfe für minderjährige Flüchtlinge, Mentoring für junge Frauen in Politik und Wissenschaft oder eine interregionale Landtagskommission, in der es eine gleichberechtigte Vertretung von Politikerinnen und Politikern gibt.