Gesellschaft | Gesundheit

Odyssee einer Familie

Der Fall einer Südtiroler Familie, deren Kind eine dringende Operation im Ausland machen muss, zeigt wie absurd und finanziell belastend manche Corona-Bestimmungen sind.
Krankenhaus
Foto: upi
Am Ende bleibt ein zynischer Nachgeschmack. „Wir werden auch dieses Hindernis nehmen. Irgendwie. Nachdem wir über unzählige Wochen die Kinder selbst unterrichtet haben, Beruf, Erziehung unter einem Hut bekommen haben, werden wir auch dies noch meistern“, meinen die Eltern. Eines ist in ihren Aussagen aber klar: "Das Vertrauen in diese Politik und dieses System, ist allerdings unheilbar verloren.“
Das harte Urteil gründet in dem, was die Südtiroler Familie derzeit erlebt.
Eines der Kinder, heute 12 Jahre alt, ist mit einer seltenen körperlichen Beeinträchtigung auf die Welt gekommen ist. Da es für dieses seltene Krankheitsbild in Italien keine Spezialisten gibt, musste die Familie zur Behandlung in eine Klinik nach Bayern ausweichen. Dort wurde das Kind bereits sieben Mal operiert. Ende April ist jetzt die nächste unaufschiebbare OP angesetzt.
Nachdem der OP-Termin bereits im Februar festgelegt wurde, sind wir letzte Woche von der Klinik kontaktiert worden“, erzählt der Vater. Dabei wurde den Eltern mitgeteilt, dass sie und ihr Kind sich für die OP vorab in ein 10-tägige Quarantäne in ein Hotel in Deutschland begeben müssen. Natürlich auf eigene Kosten. Direkt anschließend an die Hotelquarantäne werden nochmals 4 Tag Quarantäne in der Klinik angehängt. Erst dann kann eine Operation erfolgen. Begleitet wird die Quarantäne von mindestens 4 Corona-Tests. Der Grund dafür: In Deutschland wird Südtirol als Hochrisikogebiet eingestuft. Deshalb sind hier die Regeln besonders hart.
 
 
Das ist weder zeitlich, finanziell und schon gar nicht psychisch machbar und verkraftbar. Weder für uns und schon gar nicht für ein 12-jähriges Kind
 
Damit aber nicht genug. Denn die Bestimmungen sagen, dass die Familie nach ihrer Rückkehr nach Südtirol nochmals 2 Wochen in Italien in Quarantäne muss, da sie sich über einen zu langen Zeitraum im Ausland aufgehalten hat. Am Ende wird die Familie insgesamt 5 Wochen in Quarantäne sein.
Das ist weder zeitlich, finanziell und schon gar nicht psychisch machbar und verkraftbar. Weder für uns und schon gar nicht für ein 12-jähriges Kind“, meinen die Eltern nachdenklich.
Daran aber denkt im kollektiven gesundheitspolizeilichen Rausch anscheinend niemand.

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