IMU-Träume
Arno Kompatscher sieht Südtirols Gemeindekassen durch die Streichung der IMU nicht belastet. Seine Aussage im Corriere dell'Alto Adige blickt in Richtung Luxuswohnungen: „Chi oggi paga 600 - 700 Euro e quindi ha una bellissima casa, sia giusto che paghi anche in futuro, nel 2014.“ Premier Letta hat andere Sorgen. Das Loch im Haushalt durch die fehlenden IMU-Einnahmen muss der italienische Ministerpräsident auf EU-Ebene rechtfertigen. Vier Milliarden Euro pro Jahr seien es, schreibt die Dolomiten. EU-Währungskommissar Olli Rehn will Klarheit. Stefano Fassina, Vizewirtschaftsminister, sieht einen Ausweg: die Erhöhung der IVA auf 22 Prozent im Oktober. „Aperto un nuovo fronte“, schreibt der Alto Adige. Denn auf den Vorschlag von Fassina springt der Pdl sofort auf: „Una provocazione.“ Berlusconi bleibt nicht untätig, will einmal mehr seine Schlagkraft demonstrieren: „L'IVA non va assolutamente aumentata, siamo un Paese che non ha bisogno di aumenti di tasse ma di riduzioni fiscali.“
IMU-Erfinder Mario Monti kritisiert ungewohnt scharf, die Dolomiten schreibt: „Letta hat in punkto IMU nachgegeben, um den Fortbestand seines Kabinetts zu sichern.“ Pragmatisch wie immer reagiert der Regierungschef – Italien brauche eine Regierung und Stabilität. Die politischen Reformen, wie etwa das Wahlgesetz, würden im Herbst vorangetrieben. Traumhaft, dieses Italien.