Schwefelbad Noafer
Foto: Oswald Stimpfl
Ausflug | Winterwanderung

Von Siebeneich zur Burg Greifenstein

Die Tage sind kürzer, jetzt suchen wir die Sonnenhänge, um die blasse Wintersonne zu genießen. Mit einer Wanderung zur Burgruine Greifenstein und werden wir fündig
  • Länge: 7,3 km

    Gehzeit: 3 h 20 min

    Höhenmeter: 590

    Anfahrt: Ausgangspunkt an der Meranerstraße, Kreuzung Greifensteiner Weg, gegenüber dem gelben Haus der Fa. Somadossi. Wir finden bei einem Marienbildstock den Wegweiser Greifenstein, Nr. 11. Haltestelle der Busse 204 Mölten Vöran oder 201 Bozen Meran (Haltestelle Siebeneich, Steurerweg). Von der Haltestelle wenige Minuten Gehweg zum Einstieg.

    Steiler, holpriger An- und Abstieg, nur für trittsicher gehgewohnte Wanderer zu empfehlen. Südseitig, im Winter meist schneefrei.

  • Wir starten nicht im Ort Siebeneich, sondern etwas östlich davon, an der Meranerstr., auf der Höhe des Ortsschildes "Siebeneich". Ein steiler und holpriger Steig (Nr. 11) führt durch Buschwald und durch immergrünes Unterholz mit den stacheligen, immergrünen Mäusedornsträuchern bergauf, nach 10 Minuten treffen wir auf die Zufahrtsstraße zu der aufgelassenen Kirche Kosmas und Damian. Die Hausbesitzer haben die Wegränder mediterran bepflanz, wir treffen auf Agave, Opuntien (Feigenkakteen) Zypressen, Oleander, Rosmarin und Oliven. 

    Die Markierung führt uns um das Anwesen herum, der Steig mündet in den uralten, mit abgewetzten Steinplatten gepflasterten Weg, der von Siebeneich herauf führt und uns unterhalb des beeindruckend hohen und senkrechten Felszahnes, auf dem dude Burg Greifenstein steht, auf einen Geländeeinschnitt östlich der Burg führt. Hier zweigt der vor kurzem mit einem Stahlseil als Handlauf gesicherte und markierte Steig zur Burgruine ab. Musste ich früher über eine Mauerstufe ins Innere klettern, gelange ich nun bequem über eine breite Stahlstiege in den Burghof, auch die Mauerbrüstungen sind mit Metallgeländern gesichert. 

    Nach dem kurzen Abstecher geht unser Weg zum Salltel zurück, nach einem kurzen Anstieg durch ein Kastanienhain bringt uns ein Feldweg zum Gasthaus Noafer, das auf einem Plateau mit Panoramablick zu den Dolomiten und den Vinschger Bergen liegt. Nach der Einkehrt geht es auf einer wenig befahrenen Autostraße in ebene Hangquerung zum Weiler Glaning mit Gasthaus, Kirche und etlichen Bauern- und Wohnhäuser. Dort, beim Wernerhof, fädeln wir den Steig nach Bozen ein. Wer den steilen Anstieg nach Greifenstein geschafft hat, für den sollte der holprige Steig bergab, zuerst durch Föhrenwald, dann durch Weinberge, immer mit Blick übe die Stadt und zu den Dolomiten mit dem alles beherrschenden Rosengarten, kein Problem sein. Kurz vor dem Bozner Talkessel tangiert der Steig die Guntschnapromenade, wer die letzten Gehminuten bis zu Grieser Platz gemütlich ausklingen möchte, kann auf dei Promenade ausweichen.

  • Burg Greifenstein

    Der Graf von Bozen, Arnold III (gest. 1173), nannte sich von Morit (Mareit bei Sterzing) und Greifenstein, eben nach dieser Burg bei Siebeneich, die bereits 1158 erstmals urkundlich erwähnt wurde. Die Burg ist auch als Sauschloss bekannt, der Überlieferung nach rührt der Name „Sauschloss“ vom letzten Schwein, die von den Belagerten, um reiche Vorräte vorzutäuschen, von der Burgmauer die Felswand hinab zu den Belagerern geworfen wurde um sie zu entmutigen. 

    Greifenstein wurde mehrmals belagert, erobert, zerstört und wieder aufgebaut. 
Im 16. Jahrhundert wurde es verlassen. Seitdem verfiel die Burg zur Ruine. Bis vor kurzen war sie nur mit einer abenteuerlichen Kraxelei zu erreichen, jetzt wurden die Ruinenreste gesichert und und der Zugang durch einen Steig mit Handlauf und einer Metalltreppe erleichtert. 

  • Die Kirche zu den hll. Kosmas und Damian

    Die Kirche am Aufstiegsweg wurde den Ärzteheiligen Kosmas und Damian geweiht. Im Tal, bei Moritzing, gab es in vorrömischer Zeit in der Nähe von inzwischen versiegten Schwefelquellen einen Kultplatz, davon belegen Funde von Votivgaben, darunter tausende Bronzeringe. Am Berghang wurde dann in christlicher Zeit ein Kirchlein gebaut, worin die Heiligen Kosmas und Damian, ein Ärzte- und Brüderpaar, verehrt wurden. Die Kirche wurde 1230 geweiht, um 1600 um- und ausgebaut, 1782 geschlossenen und dem Verfall preisgegeben. 

    Später wurden die Reliquien und das Altarbild der beiden Heiler in die Martinskirche nach Glaning gebracht. In neuerer Zeit kam die inzwischen entweihte Kirche mit einem Nebengebäude in privaten Besitz und wurde su einem komfortablen Wohnsitz ausgebaut. Der Besitzer hat das Gelände um das Haus und entlang der Zufahrtsstraße mit südländischen Arten, darunter einem Olivenhain, bepflanzt. 

  • Einkehr

    Gasthof Noafer

    Bauernhaus mit modernem Zubau, bekannt gute Küche, hervorragende weiße Eigenbauweine, im Herbst am Abend auf Vorbestellung. Glaning 37, Tel. 0471 266539, www.gasthaus-noafer.it, Di. Ruhetag, im Sommer geschlossen. 

     

    Gasthof Messner

    Gemütliches Bauerngasthaus, neben dem kleinen Martinskirchlein gelegen, mit schöner, altmodischer verglaster Veranda. Glaning 13, Tel. 0471 281353, Mo. Ruhetag, im Sommer geschlossen.

  • Foto: SALTO