Gesellschaft | Jahresrückblick
Die besten SALTO Gespräche
Foto: Matej Čerkez/Pexels
-
Wofür nehmen Menschen Durststrecken auf sich oder sogar Spott? In den SALTO Gesprächen erzählen bekannte und weniger bekannte Persönlichkeiten aus Südtirol – aber nicht nur – von ihren Herzensprojekten, ihren persönlichen Rückschlägen und Erfolgen. Eine subjektive Auswahl der besten Interviews des doch turbulenten Jahres 2023 finden Sie hier:
- Mit dem verheerenden Angriff der Terrorgruppe Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 hat der Nahostkonflikt eine neue Eskalationsstufe erreicht. Welche große Bedeutung das Militär in diesem Land hat, vermittelt der neue Film von dem israelischen Regisseur Guy Davidi. Das berührende Gespräch von Michael Denzer und ihm finden Sie hier.
“Avere un approccio creativo al proprio lavoro ti porta a trovare ispirazione in qualunque cosa, anche nella conversazione al bar.”
- Mit Blick auf unsere Provinz gehen Valentino Liberto und CAI-Präsident Carlo Alberto Zanella im Interview auf die touristische Entwicklung ein, hinterfragen Verkehrsaufkommen und wirtschaftliche Interessen. Das Motto des passionierten Alpinisten: “Dobbiamo convincere le persone a camminare, a godersi la natura dal vivo.”
- Er hat im Auftrag der Welternährungsorganisation der Vereinten Nationen eine Ausstellung im Botanischen Garten von Rom gestaltet und widmet sich in seinen Werken dem Verhältnis zwischen Mensch und Natur: Matteo Picelli alias Egeon aus Bozen hat als Kind mit dem Zeichnen begonnen und bis heute nicht aufgehört. “Avere un approccio creativo al proprio lavoro ti porta a trovare ispirazione in qualunque cosa, anche nella conversazione al bar”, erklärt Egeon im Gespräch mit Elena Mancini.
- Im Gespräch mit Astrid Tötsch berichtet der Meraner Buchautor Helmut Luther über seine Recherche zu den Hutterern in Nordamerika. Auf der Suche nach der protestantischen Glaubensbewegung mit Wurzeln in Südtirol setzt er sich in seinem Buch „Aus der Zeit gefallen“ mit ihrer Lebensweise und Religion auseinander. „Der kommunistische Gedanke wird bei den Hutterern vorgelebt und hat seinen Ursprung in der Bibel, wobei auch der Kommunismus seine Wurzeln im Religiösen hat.“
- Renate Kokot kam Anfang der 1980er aus der DDR ins Unterland und eröffnete eine Ballettschule. Über diese in Südtirol exotische Tanzart, Disziplin und den Berliner Mauerfall spricht Kokot im Gespräch mit Martin Hanni.
- Auch Chantal Loïal tanzt aus Leidenschaft. Sie wurde auf der französischen Inselgruppe Guadeloupe in der Karibik geboren und brachte die kreolische Sprache und Kultur nicht nur aufs französische Festland, sondern tourte mit afrikanischen Musikorchestern durch die Welt. Heute ist es ihr ein Anliegen, durch den Tanz verschiedene Kulturen zusammenzubringen. “Danzando nella mia compagnia, voglio passare un messaggio al pubblico, voglio tematizzare delle questioni sociali”, sagt Loïal im Gespräch mit Valentina Ciranna.
“Volevo sapere chi sono ‘gli italiani’ descritti come cattivi, furbi, oppressori e ‘nemici’ della nostra gente.”
- Luise F. Pusch spricht im generischen Femininum. Beim Treffen im Bozner Café mit Lucia Baumgartner fragt sie also: „Kommt die Kellnerin zu uns?“ Nicht weit entfernt steht ein Mann mit Bart, Block und Schürze. Die deutsche Linguistin erklärt im Interview: „Wenn ich z. B. sage: ‚Die Kolleginnen und Kollegen an meinem Seminar denken ähnlich wie ich‘, zwinge ich die Person, die zuhört, sich Frauen vorzustellen. Ich greife in das Bewusstsein ein, durch eine Sprache, die das generische Maskulinum ablehnt.“
- Was passiert, wenn sich junge Frauen mit Migrationshintergrund in Italien einer Zwangsheirat widersetzen? Die italienische Frauenrechtsaktivistin Tiziana dal Pra gibt im Interview mit Elisa Brunelli Einblicke in ihre Arbeit und Erfahrungen. “Di cosa stiamo parlando dunque se pensando di rispettare la cultura altrui stiamo in realtà praticando una violenza continua e stravolgendo i rapporti familiari generazionali”, fragt sie provokant.
- Es war wohl eines der absoluten Highlights dieses Jahres: Das russische Protestkollektiv Pussy Riot kam nach Südtirol und lockte rund 800 Personen zu ihrem Konzert nach Kurtatsch. Mit drei der insgesamt vier Mitglieder sprach Michael Denzer über Musik, Protest, Feminismus und über ihr Herkunftsland. Das daraus entstandene Interview finden Sie hier.
- Zurück in die Vergangenheit der politischen 70er und 80er Jahre in Südtirol führt Sie das Gespräch zwischen Fabio Gobbato und dem Gewerkschafter Josef Perkmann (CGIL/AGB). “Volevo sapere chi sono ‘gli italiani’ descritti come cattivi, furbi, oppressori e ‘nemici’ della nostra gente”, sagt Perkmann.
Bitte anmelden um zu kommentieren