Politik | SVP

Burgfrieden gesichert

Vor der montäglichen SVP-Parteileitungssitzung wurden dramatische Turbulenzen bis hin zur „Vertrauensfrage“ des Obmanns herbeigeschrieben. Stattgefunden hat allenfalls ein Sturm im Wasserglas.

Am lautesten wurde es hinter den verschlossenen Türen in der Brennerstraße beim Thema SEL. Karl Zeller und Luis Durnwalder lieferten sich ein, auch draußen noch gut hörbares Wortgefecht. Worum genau gestritten wurde, war freilich nicht zu vernehmen. Auch nachdem die Türen wieder geöffnet wurden, nicht. Verlautbart wurde nur, dass die Landesregierung beauftragt wurde, im Stromstreit um manipulierte Konzessionsvergaben eine Außergerichtliche Einigung mit den Beteiligten zu suchen.  Auch die Möglichkeit der Abtretung von SEL-Beteiligungen an andere Produktionsgesellschaften solle geprüft werden.

Weniger dramatisch verlief offenbar die Versöhnung zwischen Obmann Theiner und Gemeindenpräsident Kompatscher. Letzterer entschuldigte sich für seinen Berlusconi-Vergleich, der „unnötig und unfair“ gewesen sei. Theiner nahm die Entschuldigung an, zeigte sich aber weiter gekränkt und enttäuscht. Der im Vorfeld kolportierte mögliche Rückzug vom Posten des Parteiobmanns war offenbar kein Thema (mehr).

Kein Thema war offenbar auch die, von einigen ins Spiel gebrachte, mögliche Verschiebung der Basiswahlen. Es bleibt beim Termin am 21. April und bei den Kandidaten Kompatscher und Pichler Rolle. Offenbar konnten sich jene, die nach Theiners Rückzug mit einer Kandidatur der zweiten Stunde geliebäugelt hatten (unter anderem Thomas Widmann und Siegfried Brugger) in der Parteileitung nicht durchsetzen.

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Martin Geier Mo., 08.04.2013 - 21:24

Beide brauchen Einander und Beide haben daher Interesse den Riß zu kitten. Auch wenn menschlich viele Scherben zerschlagen und wohl eigene Ziele und Werte enttäuscht wurden so funktioniert das Ganze am besten noch als Tandem. Obmann Theiner ist der "Parteimensch" und Neuling Kompatscher kann aus dem Startloch heraus nicht LHAmt und Obmannschaft gleichzeitig übernehmen. Vielleicht wird ja daraus eine Partnerschaft. Was den Strom angeht so ist das Ganze heikler. Es es so abgelaufen wie im Artikel oben beschrieben so hat sich Zeller hinter Theiner gestellt. An sich ist es logisch daß das Land versucht per Einigung mit den laut Ermittlungen und Urteilen früher übervorteilten Konkurrenten Prozesse zu vermeiden. Mit den Brixner Stadtwerken ist das ja bereits gelungen. Der Schaden für die "Strom zum Land" Politik ist ja bereits da; es ist besser man schaut daß daraus nicht auch noch ein Schaden für die Autonomie insgesamt wird.

Mo., 08.04.2013 - 21:24 Permalink